Hepburn of Athelstaneford, Sir John; maréchal de camp [1598 ? - 9.6.1636 Saverne] Sir John [Jean] Hepburn [Hepburne, Hebron, Hébron, Heberon, Heburn] of Athelstaneford[1] stand als schottischer Obrist und überzeugter Katholik in dänischen, schwedischen und französischen Diensten und fiel 1636 als französischer maréchal de camp. Er war der 2. Sohn des George Hepburn of Athelstaneford in der Nähe von Haddington, Lothian. Wahrscheinlich studierte er 1615 an der St. Andrews-Universität in Edinburgh und unternahm dann mit seinen Freund Robert Monroe, der später auch Oberst in schwedischen Diensten wurde, eine Kavalierstour nach Frankreich. Hepburn besuchte Paris und Potiers.
1620 begann Andrew 7. Lord Gray,[2] der von Friedrich V. von der Pfalz abgesandt worden war, um 2.000 Infanteristen in England anzuwerben, diese Truppen auszuheben und er legte sein Lauf- und Werbeplatz auf den Hepburn’schen Familienbesitz bei Monkrig. Hepburn schloss sich Grays Söldnern an, verließ Schottland im Mai 1620 und kommandierte eine Kompanie Pikeniere, die als persönliche Leibgarde Friedrichs V. diente. Nach der Schlacht am Weißen Berg wurden Grays Truppen mit denen des Söldnerführers Ernst von Mansfeld vereinigt. 1622 wurde Hepburn zum Hauptmann befördert. Er nahm an den Schlachten von Bergen-op-Zoom[3] im Juli und Fleurus[4] im August 1622 teil. Als sich Mansfelds Truppen 1623 zum Teil auflösten, trat Hepburn in schwedische Dienste. 1625 war Hepburn Obrist über seine eigenen Fußtruppen mit einem jährlichen Sold von 380 £. Er diente ehrenvoll während der schwedischen Feldzüge in Preussen und zeichnete sich vor allem bei der Verteidigung von Mewe[5] 1625 gegen eine polnische Belagerungsarmee von 30.000 Mann aus. 1626 diente er zusammen mit Obrist Alexander Leslie bei Danzig.[6]
Da sich die Lage 1626 im Braunschweigischen durch den Entsatz unter dem kaiserlichen Obristen Nikolaus Des Fours zum Vorteil der Ligisten verändert hatte, marschierte Fürstenberg auf Calenberg[7] zu. An der Spitze seiner Musketiere half der Chronist Jost Maximilian von Gronsfeld den mehrfachen Angriff der Dänen am 29.7.1626 bei Rössing[8] (südlich von Pattensen[9]) abzuwehren, wie er noch 1647 voller Stolz in seinen Anmerkungen zu Wassenbergs[10] „Florus“, einem historischen Bestseller, hervorhob: „Was ich auch bey diser ganzen occasion mit Rath und That gethan / solches kan mit Ihrer Churf. Durchl. in Beyern gnädigsten Danckschreiben / darinnen des Graffen von Fürstenberg gethane relation, meine person belangend recapitulirt wurde / erwiesen werden“.[11] Er berichtet weiter, dass in dem Treffen auch der schottische, in dänischen Diensten stehende Obrist Sir John Hepburn gefangen wurde, während der Obrist Freitag[12] samt anderen hohen Offizieren fiel.
In der Hannover’schen[13] Chronik heißt es über das Gefecht bei Rössing am 29.7.1626: „Als nun Tilly in der Göttingischen Belagerung vernommen, dass der Steuerwald von den Königschen erobert und der Calenberg blocquiret, und dass Hertzog Christians Völker auf den Dörfern um den Calenberg zerstreut gelegen, hat Tilly vor Göttingen[14] aus den Generalzeugmeister Graf Ludewig von Fürstenberg mit theils seiner unterhabenden Cavallerie und ohngefehr 1500 Mann zu Fuß nach dem Calenberge, solchen zu entsetzen, abgefertiget. Welche zu Alfeld[15] angelanget und den 17./27. Junii von Alfelde aufgebrochen nach dem Calenberge hin zu. Unterwegens hat der von Fürstenberg Adviso bekommen, als ob die Königschen mit dem meisten Theile der Cavallerie, als 47 Compagnien, deren jede 150 bis 180 Reuter stark wären, und 3 Regimenter zu Fuß (damit sie sich um den Calenberg her befunden) gegen ihn sich gewendet und im Anzug wären. Derowegen er seinen mithabenden Obristen und Officirern tapfer zugesprochen und sich mit ihnen nach Nohtdurft beredet und solchergestalt praesentiret, dass er selbst, samt dem Obristen Furs [Nikolaus Des Fours; BW] und Obr. Erwitz [Erwitte; BW] mit 8 Compagnien Curassirern zu Pferde und 4 Compagnien Carbinern von den Schönebergischen [Otto Friedrich v. Schönburg; BW], und andern zweyen von dem Lindelohischen [Timan v. Lintelo, BW], sambt noch 6 Compagnien Curassirern von dem Schöneberg. Regiment den Vorzug genommen, darauf die Infanterie, in die 1500 stark, gefolget, und der Nachzug dem Courtenbachischen [Adrian v. Cortenbach; BW] Regiment zu Pferde, sambt den übrigen Compagnien des Cronbergischen Regiments und dem Obristen [Matthias v.; BW] Bock nebst Begleitung der Bagagien anbefohlen worden.
Es hat aber einer solchen guten Vorsichtigkeit der Tillischen diesmahl nicht bedurft, denn die Königsche in großer Sicherheit gantz zerstreuet gelegen auf den Dörfern herum weit genug von einander. Darzu hat der Obrister Conrad Nelle [Nell; BW] zu Escherde[16] Hochzeit eben gehalten, und als ihnen Burchard von Hanensee, welcher Commendante auf der Erichsburg[17] gewesen, und von der Erichsburg kommen, in seiner dahin Ankunft angezeiget, daß die Tillische so stark im Anzug wären und sie übereilen würden, haben sie es nicht glauben wollen. Als nun die Tillische in solcher guten Ordnung zu Poppenborg[18] vorüber und auf das Dorf Rößing, nicht weit vom Calenberge gelegen, ankommen, habe sie den Obristen Berend Geist und Obristen Leo Freitag, welche sich mit ihrer Reuterey fast alleine praesentiret und zur Wehr gesetzet, angetroffen, welche sich alsobald gegen die Tillischen auf einen Pistolenschuß weit avancirt und wieder etwas stille gehalten. Demnach aber die Tillische inzwischen sich versammlet und in Schlachtordnung gestellet und den Feind vor Augen gesehen, haben sie länger nicht Geduld haben wollen, bis die Retrogarde ankäme, besondern dieselben frisch und tapfer mit 32 Cornetten angegriffen, und als auf des Obr. Freyherrn von Cronburg 5 Compagnien Curassirer wohl 14 Compagnien Königsche chargiret, hat ihnen der von Billay [Billehé; BW], so damahls 6 Schönebergische [Schönburg; BW] Compagnien Curassirer commandiret, mit solcher Tapferkeit secundiret, daß sie der Königischen, denen nicht secundiret worden, Ordnung so bald getrennet und in Confusion gebracht, darin sie ohne das schon waren, weil sie vom Gesöffe unversehens zu Pferde kommen und der Tillischen von der Göttingischen Belagerung so schleunig nicht vermuhtet waren. Da sie doch hätten gedenken sollen, weil sie ja Göttingen nicht entsetzen wollen, besondern dem Tilly nur eine Diversion mit der Calenbergischen Blocquirung zu machen gesinnet gewesen, daß er nicht ruhen, besondern den Calenberg entsetzen würde. Als der von Cronburg den Angriff gethan und ihn Ballay secundiret, hat auf der andern Seite der Obrist Erwidt [Erwitte; BW] in die Flanke und Obr. Four [Des Fours; BW] mit 10 Compagnien mit großer Courage und Valeur vornen her angegriffen, imgleichen haben auch die übrigen Compagnien das ihre gethan und in die Königschen dermaßen gesetzet, daß dieselben gantz und gar getrennet und in die Flucht gejaget worden, weil Obristen Geists und Freytags Reuter nicht entsetzt, besondern allein im Stich gelassen worden. Auf der Dänischen Seiten ist der Obriste Freytag sammt 6 Rittmeistern und etlichen andern Officiren auf der Wahlstid todt blieben und ein junger Graf von Stolberg, Bodo Ulrich, welcher hernach in Hildesheim[19] begraben worden. Die Anzahl der todten Reutere, so auf der Wahlstid befunden, ist über 500 gewesen, ohne diejenigen, so in der Flucht, und insonderheit alle die Dänischen Dragouner, so mit vor dem Calenberg gewesen, nieder gehauen worden“.[20]
Der Hildesheimer Arzt und Chronist Dr. Jordan hält dagegen in seinem Tagebuch unter dem 17./27.7.1626 fest: „Die Königsche Cavalleristen etzliche Tage in Rüstung sich uffgehalten, in Sicherheit gelebt, und Hochzeit gehalten, werden vom Graffen von Ruestenberg [Fürstenberg !; BW] überfallen, saß sie sich notwendig, so viel in der Eyl geschehen können, ins Feld mit ihnen begeben, maßen da es den ein scharfes Gefecht gegeben und beederseits viel Volk geblieben, und weil die Kayserl. Sehr stark, als haben sich die Königsche, welche eine tapfere Cavallerie gewesen, worauf sie sich auch gedrogen, den gleich mit dem Geschütz nach Sarstedt[21] und Hannover genomen. Uff Königl. Seite blieb der Obristleutnand von Freytag, von den Kayserl. der Obristleutnandt Itsborn. Die Kayserl. haben 7, die Königl. 5 Corneths bekomen“.[22]
Insgesamt sollen die dänischen Truppen,[23] die nach Wallensteins Einschätzung den Kaiserlich-Ligistischen an Kampfkraft überlegen waren, 5.000 Mann verloren haben, was nach Aussage des Chronisten Wendt sicherlich übertrieben ist: „Der König Von Dennemarck hatte einen Anschlag auff Calenberg, ward aber von dem Graffen von Fürstenberg davon abgetrieben mit Verlust Vieles Volckes. Der Obrister Leo freytag ward samb 600 Reutern erlegt, Conrad Nelle verwundet, Viele gefangen, 6 Cornet und 15 stangen, davon die Fähnlein, gewißen erobert“.[24] Doch war Tillys Auftrag, die welfischen Herzogtümer Grubenhagen und Calenberg zu besetzen, erfüllt.
Bis 1627 stand Hepburn auch als Kapitän in Franz Bernhard von Thurns, Sohn des Grafen Heinrich Matthias von Thurn, Hofregiment. 1627 gelang es Hepburn die Festung Marienburg[25] zu erobern und er nahm an den weiteren Kampagnen 1628 in Polen teil.
Er überführte 1629 die abgedankten schottischen Regimenter Christians IV. [1.400 Soldaten in zwölf Kompanien] in schwedische Dienste.
Der schottische Kriegsteilnehmer Robert Monro und Freund Hepburns berichtet: „Wir blieben sechs Wochen dort [in Rügenwalde[26]], kämpften und scharmützelten mit dem Feind, bis Sir John Hepburn mit seinem Regiment von Seiner Exzellenz dem Reichskanzler aus Preußen geschickt wurde, uns zu befreien“.[27] [...] Von Sir John Hepburn, der mit seinem Regiment von Preußen geschickt worden war, uns zu entsetzen, erhielt ich den Befehl, mit meinen Leuten nach Kolberg[28] zu marschieren, wo Generalmajor Kniphausen die Belagerung leitete (II, 8). Das tat ich, und als ich angekommen war, wurde uns ein Abschnitt zugewiesen, dort Wache zu halten. In der Zwischenzeit erhielt der Generalmajor Nachricht, daß die Armee des Feindes, die in Gartz[29] und Greifenhagen[30] an der Oder lag, die Absicht habe, Kolberg zu entsetzen, wobei sie auf ihrem Marsch an der Stadt und dem Schloß Schivelbein[31] in Pommern vorüberkommen mußten, einem Ort, nur fünf Meilen von Kolberg entfernt. Er hielt es für ratsam, den Ort erkunden zu lassen, und schickte Sir John Hepburn mit einer Reiterabteilung zu seiner Sicherheit und zum Geleit dorthin. Als der den Ort gesehen hatte, riet er Kniphausen, ihn mit einer Garnison zu besetzen, was zur Folge hätte, daß man den Feind aufhalten könne, falls er mit seiner Armee dorthin marschiere. Daraufhin wurde ich mit meinen Truppen ausersehen, den Ort zu besetzen, und ich wurde in der Nacht losgeschickt, in aller Eile hinzumarschieren. Ich hatte den Befehl, noch vor meinem Weggehen mit Kniphausen zu sprechen, von dem ich weitere Anweisungen erhalten sollte. Die Kompanien marschierten los. Ich folgte meinen Befehlen und wünschte zu wissen, was mir der Generalmajor aufzutragen hatte, der mir nun schriftlich den Befehl ausfertigte, ich solle dorthin marschieren, und wenn mich der Feind angreife, solle ich bis zum letzten Mann kämpfen und das Schloß nicht übergeben, selbst wenn ich gezwungen wäre, die Stadt zu räumen.
Nachdem ich noch eine Anweisung zur Übernahme von Munition erhalten hatte, verabschiedete ich mich von Kniphausen und brach nach Schivelbein auf, das damals wegen der Pest fast leer war, denn die Bewohner waren daraus geflohen. So fand ich leicht Quartier für meine Soldaten. Als sie untergebracht waren, inspizierte ich die Stadt und das Schloß, legte die Wacheinteilung fest und besetzte alle Posten im Schloß wie in der Stadt. Dann schickte ich Befehle zu den Bauern der Grafschaft, sie sollten am nächsten Tag mit Spaten, Schaufeln und Äxten erscheinen, um die Festungswerke auszubessern, die im Verfallszustand waren, elende Löcher für jeden Kavalier von Ehre, der die Aufgabe hatte, in ihnen seinen guten Ruf zu bewahren. Vor meiner Ankunft waren zwei Abteilungen von Baudissins Reitern unter dem Befehl der Majore Rostein und Langfritz hier im Quartier gelegen, die, als sie die Nachricht erhielten, der Feind marschiere auf mich los, uns die Stadt ganz überließen und ihre Abteilungen aufs Land hinaus führten, um sie mit dem Regiment ihres Obersts zu vereinigen, der in der Nähe lag, so daß sich unsere Quartiermöglichkeiten dadurch verbesserten. Wir waren froh, sie bei den Unannehmlichkeiten, die sie uns bereitet hatten, los zu haben, denn es war besser, daß sie vor der Ankunft des Feindes draußen waren, da sie auf freiem Feld bessere Dienste leisten konnten als innerhalb der Wälle. Als die Reiter den Ort verlassen hatte, war ich übel daran. Ich hatte den Befehl, bis zum letzten Mann zu kämpfen, und das an einem Platz, auf dem kein Mann von Ehre auch nur 24 Stunden hätte aushalten können, wenn ihn der Feind angriffe, es sei denn, Gott der Herr würde sich ihm außerordentlich gnädig erweisen. Da wir noch drei Tage Zeit hatten, bis dann der Feind doch kam, arbeiteten wir alle Tag und Nacht, bis wir den Wall mit Palisaden verstärkt hatten, die die Brustwehr in Mannshöhe überragten. Wir hatten auch ringsherum innerhalb der Wälle eine Brustwehr aus Erde mit innenliegenden Traversen aufgeworfen, um einen Abschnitt wieder vom Feind säubern zu können, wenn er durch eine Bresche eingedrungen wäre.
Als unsere Arbeit abgeschlossen war und wir die Tore durch Erdaufböschungen verstärkt hatten, sahen wir am Nachmittag die Schwadronen des Feindes zu Fuß und zu Pferd in einer Stärke von etwa 8 000 Mann auf uns zumarschieren. Als sie sich dann innerhalb der Reichweite unserer Waffen befanden, veranlaßte ich, sie mit Schüssen aus zwei leichten Geschützen zu begrüßen, durch die ein Rittmeister und ein Leutnant der Reiterei getötet wurden. Das bewirkte, daß sich die anderen wieder zurückzogen. Nachdem sich die Armee außerhalb der Reichweite unserer Kanonen in Schlachtordnung aufgestellt hatte, schickten sie uns einen Trompeter und forderten uns auf, zu verhandeln. Wir antworteten ihnen, wir hätten dazu keinen Befehl, aber wir hätten Pulver und Blei, ihnen damit aufzuwarten (II, 9). Daraufhin kommandierten sie einen Hauptmann mit 150 Musketieren ab, gegen das Tor vorzugehen, wie sie auch entsprechende Abteilungen gegen die übrigen Tore vorschickten. Unsere Leute töteten am Anfang vor den Toren von ihnen etwas über 30 Soldaten und zwei Leutnants. Da ich nicht in der Lage war, die Stadt zu halten, zog ich mich mit meinen Leuten in das Schloß zurück. Als ich darin war, erhoben sich die Bürger, öffneten die Tore und verschafften dem Feind Zutritt, der nun seine ganze Artillerie mit der Munition hinein zum Marktplatz brachte und dann einen Trommler zu mir schickte, um zu erfahren, ob ich das Schloß gegen gute Bedingungen übergeben würde, solange das noch in meiner Macht läge. Wenn es aber nicht der Fall sei, hätte ich nachher keine Gnade mehr zu erwarten. Sie erhielten die Antwort, die sie schon einmal bekommen hatten, und dann begann der Kampf auf beiden Seiten von neuem. Noch vor der Nacht brachten sie ihre Batterien vierzig Schritt vor den Wällen des Schlosses in Stellung, was ich als viel zu nahe hielt. Wir beschlossen deshalb, sie bei hereinbrechender Nacht mit Handgranaten zu zwingen, ihre Geschütze zurückzuverlegen.
Nachdem wir einige Brandgranaten auf die Häuser geworfen hatten, ohne Erfolg, wie wir sahen, bestimmte ich einen kräftigen Soldaten, der mit seiner Pike eine Feuerkugel, die ich gemacht hatte, auf das Dach des Hauses zu werfen, das dem Schloß am nächsten lag. Es fing dann doch noch Feuer, so daß die Straße in ihrer ganzen Länge brannte. Der Feind war daraufhin gezwungen, seine Geschütze und seine Leute zurückzunehmen, und das nicht ohne große Verluste, die ihm unsere Soldaten im Flammenschein zufügten, wobei zwei weitere ihrer Offiziere und 18 Soldaten getötet wurden. Als der Tag anbrach, machte ich mit etwa 80 Musketieren einen Ausfall und nahm 13 Kroaten gefangen. Die Armee zog daraufhin ab, Kolberg zu entsetzen, und ich kehrte in die Stadt zurück, um die Bürger über ihren Verlust zu trösten, den sie durch den Feind erlitten hatten, was durch die Notwendigkeit entstanden war, daß wir keine andere Möglichkeit hatten, der Wut des Feindes zu entgehen.
Nachdem ich mich ins Schloß zurückgezogen hatte und der Feind nach Kolberg abmarschiert war, bestimmte ich 18 Dragoner, die hinter dem Feind herreiten und mir Kundschaft bringen sollten, ob sich die Streitkräfte S. M. von Stettin[32] aus zwischen Kolberg und den Feind geschoben hätten. Als sie zurückkehrten, sagten sie, daß Feldmarschall Gustav Horn und Oberst Mackay, der die Musketiere befehligte, mit Baudissin, Kniphausen und Sir John Hepburn vereinigt und sich in der Nacht an einem günstigen Punkt zwischen den Feind und Kolberg gelegt hätten. Am nächsten Morgen, als es wegen eines dichten Nebel bis um 9 Uhr dunkel war, griffen sich die Reiterabteilungen gegenseitig an, kamen aber auf beiden Seiten in Verwirrung und setzten sich mit einem Verlust von etwa 80 Mann auf beiden Seiten wieder von einander ab. Ich will die Einzelheiten hier nicht niederschreiben, da ich das Treffen nicht gesehen habe, obwohl ich mich in einer Entfernung von ihnen befand, daß ich sowohl ihr Gewehrfeuer als auch ihre Kanonenschüsse hören konnte. Zwei Reiter von Baudissins Regiment, die beim Angriff durch den Feind hindurchgeritten waren, kamen und berichteten offen in Gegenwart vieler Soldaten, die Schweden seien alle geschlagen. Ich war über die Art und Weise aufgebracht, wie sie berichteten, und veranlaßte, die beiden Reiter einzusperren, bis ich größere Gewißheit bekäme, und nachdem ich meine Soldaten zusammengezogen hatte, wartete ich auf die Rückkehr des Feindes. Aber als der eine Meile von uns entfernt vorübermarschierte, schickte ich Dragoner aus, ihm den Weg abzuschneiden und die Brücken zu zerstören. Doch die Dragoner des Feindes waren vor meinen dort, die froh waren, eine gefährliche Aufgabe los zu sein. Unsere Dragoner kehrten daraufhin wieder heil zurück und ermöglichten den Feinden ihren Abmarsch. Drei Tage, nachdem ich dieser Unannehmlichkeit entgangen war, wurde ich von Schivelbein durch einen Befehl des Königs zurückgerufen, demzufolge ich mich mit Feldmarschall Horn, der damals mit einem Teil der Armee in Greifenhagen lag, vereinigen sollte“.[33]
„Auf dem Weg dort [nach Stettin; BW] hatte ich in Gollnow[34] mit dem König eine Unterredung (II, 12), der mir sagte, er sei im Begriff, Hauptmann Bullion, der damals einer meiner Hauptleute war, als Generalquartiermeister zur Reiterei zu versetzen. Er teilte mir auch mit, daß er meinen Oberst [Mackay; BW] beauftragt habe, neue Truppen auszuheben. Er habe mich aus dem Grunde zurückgerufen, damit ich während der Abwesenheit des Obersts beim Regiment bliebe. Der König empfahl mir, mein Augenmerk fleißig darauf zu richten, daß gute Disziplin gehalten würde und darauf zu sehen, den Postenabschnitt zu verteidigen, der unserer Wachsamkeit anvertraut sei, und ich erfuhr, daß wir bei Herrn Teuffels Abschnitt Wache halten sollten.
Am nächsten Tag schickte der König den Hauptmann Dumaine mit einer von ihm eigenhängig unterschriebenen und gesiegelten Order zu mir, ich solle Dumaine als Hauptmann über Bullions Kompanie einsetzen. Ich nahm die Order geziemend in Empfang und bat den Kavalier, am nächsten Tag nachmittags zu mir zu kommen, denn ich hatte vor, am nächsten Morgen zu S. M. zu reiten, da ich es leid war, daß der König mir meine Privilegien beschnitt, denn ich hatte aufgrund des mit S. M. abgeschlossenen Vertrages das Recht, die Offiziersstellen des Regiments, wenn sie vakant waren, selbst zu besetzen, und nicht etwa der König, der früher einmal über dieses Recht verfügt hatte. Als ich in Gollnow angekommen war, ging ich zu Sir John Hepburn und bat ihn, mich zu S. M. zu begleiten, um mir beizustehen. Der König fragte mich, ob ich den Hauptmann eingesetzt hätte oder nicht. Ich antwortete, daß ich dies als nachteilig für den Dienst unter S. M. fände, deshalb hätte ich beschlossen, S. M. zuvor in Kenntnis zu setzen, daß es dem Kavalier, obwohl er auf jede Weise tüchtig sei, an Sprachkenntnissen fehle, eine Kompanie zu führen, die aus Deutschen bestünde. S. M. erwiderte, er werde bald soviel Deutsch lernen, um eine Kompanie kommandieren zu können. Und als der König dies gesagt hatte, fragte er, wem ich die Kompanie hätte verleihen wollen. Ich antwortete, einem Kavalier, der sich um S. M. verdient gemacht habe, David Monro mit Namen, der zu diser Zeit mein Leutnant sei. Der König, der sich an General Baner wandte, erwiderte geringschätzig, ‚Was soll ich davon halten ? Er würde selbst meinen Befehlen nicht gehorchen, nur um seinen eigenen Verwandten einzusetzen’. Daraufhin kehrte ich zurück und setzte Hauptmann Dumaine gemäß dem Willen des Königs für diesmal ausnahmsweise ein“.[35]
„Als Tillys Armee nach Ruppin[36] zurückgekehrt war, brach der Feldmarschall mit seiner Armee von Fußsoldaten, Reitern und Artillerie von Friedland[37] auf, um sich in Schwedt[38] mit S. M. zu vereinigen. Unser Marsch nach Löcknitz,[39] wo wir zwei Tage Rast machten, dauerte drei Tage. Der eine oder andere Offizier hatte mit Zustimmung Seiner Exzellenz Urlaub genommen, um nach Stettin zu gehen, sich dort mit Kleidung und notwendigen Dingen zu versehen, denn man erwartete einen langen Marsch. Ich ging auch dorthin, meine Frau und meine Familie zu besuchen. Nachdem ich nur eine Nacht geblieben war, führte uns dann unser Marsch in der Verfolgung unserer Siege so weit weg, daß der Feind sich zwischen mich und meine Heimat schob und ich drei Jahre lang nicht heimkehren könnte, solange eben der König lebte, was sich für mich sehr nachteilig auswirkte.
Nachdem wir in Schwedt an der Oder angekommen waren und uns mit der Armee S. M. vereinigt hatten, marschierten wir nach unserer Ankunft auf ein freies Feld, wo wir in Kampfverbände von Brigaden zu Fuß und zu Pferd umgestellt wurden. Sir John Hepburn wurde zum Oberst einer Brigade ernannt, und sein Regiment, Oberst Lumsdales [Sir James Lumbsden; BW], Stargates und unseres bildeten eine Brigade, wobei Lumsdale und ich im Zentrum der Schlachtaufstellung standen, Hepburns Regiment bildete den rechten Flügel, Oberst Stargates Leute den linken. Auf unserem Marsch wurde zwar die Reihenfolge bei der Aufstellung abwechselnd geändert, aber wir hießen von da die Schottenbrigade, die von Hepburn befehligt wurde. Verschiedene andere Brigaden wurden ebenfalls aufgestellt, so die Gelbe Brigade, die Baron Teuffel kommandierte, die Blaue Brigade von Oberst Winckel und die Weiße Brigade, die Dargitz-Brigade genannt wurde. Nachdem wir einige Tage in Schwedt gelegen waren, bereiteten wir uns für unseren Marsch nach Frankfurt an der Oder vor“.[40] [...]
„Nachdem S. M. am 24. März 1631 aufgrund seiner Erfahrungen bei verschiedenen Vorfällen und Ereignissen dieses Krieges die Einteilung seiner Armee in die gute Form von Brigaden für Infanterie und Kavallerie verfügt hatte, sah der König vor seinem Marsch nach Frankfurt, daß ein zahlenmäßig starker Feind in Schlesien und in Landsberg[41] an der Warthe lag. Damit er nicht von dort über Pommern und die Mark Brandenburg herfallen könne, um die neuen Streitkräfte durcheinanderzubringen, deren Ankunft aus Preußen und Schottland erwartet wurde, wies S. M. den Feldmarschall Horn an, mit einem Teil seiner Reiterei, der die Brücke bei Schwedt in Richtung Pommern und die Warthe überquert hatte, die Streitkräfte dort zu sammeln und sie in Richtung Warthe und Landsberg zu führen. Er sollte so dem Feind etwas zu raten aufgeben, damit S. M. mit der übrigen Armee, die aus 10 000 zu Fuß und zu Pferd bestand, nach Frankfurt marschieren könne. Dort waren unter den Kommando des Feldmarschalls Tiefenbach und des Grafen von Schauenburg [Hannibal v. Schaumburg; BW], des Gouverneurs von Frankfurt an der Oder, beinahe 9 000 Mann Infanterie und Kavallerie der Kaiserlichen zusammengezogen. Da General Tilly zu dieser Zeit mit der Hauptarmee in Ruppin lag und der König nach der Rückkehr der Armee Tillys aus der Mark Brandenburg in einer Stärke von 22 000 Man zu Fuß und zu Pferd sich weder seines Schwagers, des Kurfürsten von Brandenburg, noch des Kurfürsten von Sachsen sicher sein konnte, obwohl ein Bündnis durch den König von Frankreich zustandegekommen war, da deshalb die Sache S. M. zweifelhaft stand, marschierten wir nach Frankfurt. Wir waren mehr dazu entschlossen, unsere Nase in die Pläne des Feindes zu stecken, als zu einer Belagerung, da ja so starke Kräfte des Feindes um uns standen, ohne daß wir unserer angeblichen Freunde und Bundesgenossen sicher sein konnten.
Nachdem wir unseren Marsch fortgesetzt hatten und schon weniger als auf eine Meile an Frankfurt herangekommen waren, zogen sich unsere Feinde aus allen Quartieren zurück und kamen in einer geschlossenen Formation nach Frankfurt, wo sie sich mit der dortigen Besatzung vereinigten. Wir erfuhren, daß der Feind in der Stadt fast so stark sei wie wir draußen. Uns gegenüber hatte er den Vorteil, daß er im Falle einer Schlacht die Stadt im Rücken hatte, in die er sich zurückziehen konnte, denn wir erwarteten nichts anderes, als daß (II, 31) der Feind herauskäme und uns eine Schlacht anböte. Für die Aufstellung dazu übte S. M. selbst die Funktion eines Generalmajors aus, was ihm wohl anstand, und nachdem er Sir John Hepburn um Hilfe und Unterstützung gebeten hatte, begann der König, die Armee, Infanterie, Kavallerie und Artillerie, in Schlachtaufstellung aufzustellen. Die abkommandierten Musketiere rückten als verlorener Haufe vor die Armee, wie der König auch Pelotons von 50 Musketieren aufgestellt hatte, die zwischen den Schwadronen der Reiterei marschieren mußten. Als alles in einer Schlachtlinie stand, wurde das Zeichen zum Vorrücken gegeben. Die Feldzeichen wurden entrollt, und unter Trompetengeschmetter und Trommelwirbel rückten wir nun mit flatternden Fahnen vor. Jeder Befehlshaber war für sein Kommando ernannt und auf seinen Posten eingewiesen worden. Der herrliche königliche Herrscher führte sie an. So marschierte die Royalarmee in Schlachtordnung etwa eine halbe Meile, so tadellos, wie es eine geschlossene Formation nur tun konnte, im gleichen Schritt und Tritt, und alle führten die gleiche Bewegung aus, und sie rückten vor, hielten an, schwenkten und standen wieder, bis sie schließlich nahe an die Stadt herangekommen waren.
Als wir fanden, daß der Feind keine Schlachtaufstellung gemacht hatte, hielten wir uns auf den Feldern, so als würden wir mit einem Male vorstoßen, uns der Stadt zu bemächtigen, als wüßten wir nichts von der Nähe unserer Feinde und der Stärke, die sie zusammen hatten. Und da wir sahen, daß wir der Fürsten nicht sicher sein konnten, so entschieden wir, daß es das beste für uns sei, die Zeit zu nützen. Unverzüglich kommandierte S. M. daher den größten Teil der Kavallerie dazu ab, hinter uns eine Bewegung auszuführen, sozusagen zwischen uns und Berlin, als ob General Tilly hinter uns herkäme, während wir mit der Stadt beschäftigt wären, und von der ganzen Kavallerie behielten wir nur den Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW] mit seinem Regiment neben unserer Infanterie, falls der Feind einen Ausfall machte, uns gegen die Reiter beizustehen, die in der Stadt waren.
Als die Kavallerie angewiesen worden war, das zu tun, und S. M. die Angst seiner Feinde sah, die die Vorstädte von sich aus niedergebrannt hatten, was S. M. als Vorzeichen für einen künftigen Sieg ansah, befahl der König, daß ein Teil der abkommandierten Musketiere durch die brennende Vorstadt vorstoßen und sich beim Haupttor festsetzen sollte, und zwar solange, bis S. M. über den Einsatz der übrigen Armee Anordnungen getroffen hätte, wobei er jede Brigade gesondert in ihren Abschnitt einwies. Die Gelbe [Teuffel; BW] und die Blaue Brigade [Winckel; BW] hatten den Auftrag, in den Weingärten der Stadt Posten zu beziehen, auf der Seite, die Küstrin am nächsten lag, und sie erhielten den Befehl, ihre Wachen vorzuschieben, während die übrige Brigade sich in geschlossener Formation mit ihren Waffen zur Ruhe niederlassen sollte, um ständig in Bereitschaft zu sein, wenn es zu einem Ausfall käme. Die Weiße Brigade, auch Dargitz-Brigade genannt, wurde angewiesen, in der Vorstadt Stellung zu beziehen, um den abkommandierten Musketieren Rückendeckung zu geben, die zwischen dieser Brigade bei der vom Tor ausgehenden Gefahr unmittelbar hinter den Wällen standen. Hepburns Brigade wurde abkommandiert, beim anderen Tor Stellung zu beziehen und ihre Posten ebenfalls vorzuschieben. Die übrigen abkommandierten Musketiere, die von Major John Sinclair befehligt wurden, erhielten den Befehl, auf einer Anhöhe in der Nähe eines Friedhofs Stellung zu beziehen, der unmittelbar vor den Festungswerken des Feindes lag. Auf dieser Anhöhe ging eine Batterie in Stellung, während die Artillerie und die Munitionswagen der Armee, wie es üblich war, zwischen unserer Brigade und den Reitern des Rheingrafen ihren Platz fanden, die hinter uns standen. Als das alles so eingeteilt war und alle in Stellung gegangen waren, wurden Leute aus allen Brigaden abkommandiert, Schanzkörbe für die Kanonen zu machen und Gräben auszuheben.
Dann ging der König, wie es üblich war, in eigener Person zusammen mit Oberst Teuffel zur Erkundung in die Nähe des Walls, wo der Oberst dann in den linken Arm geschossen wurde, was S. M. veranlaßte, für ihn selber in aller Öffentlichkeit um Hilfe zu rufen, weil der König glaubte, außer Hepburn keine Hilfe zu haben (II, 32). Im selben Augenblick wurde David Monro, mein Leutnant, von einer Musketenkugel ins Bein getroffen, dort wo Major John Sinclair in der Nähe der im Bau befindlichen Batterie die für den Schutz des Königs abkommandierten Musketiere befehligte. Um uns zu verspotten, hängte der Feind nun am Wall eine Gans heraus und machte sofort darauf mit 200 Mann einen Ausfall gegen unsere Wachen, die den Feind mit Musketensalven empfingen. Da er aber für die Wachen zu stark war, befahl S. M. dem Major Sinclair, einen Offizier mit weiteren 50 Musketieren abzukommandieren, die den Wachen beistehen sollten. Als der Feind trotzdem unsere Wachen weiter zurückdrängte und sie zwang, Gelände aufzugeben, befahl der König dem Major unverzüglich, mit 100 Musketieren einzugreifen, dem Feind Widerstand zu leisten und den Wachen zu Hilfe zu kommen, was der Major auch sofort ausführte. Er zwang den Feind, sich schneller zurückzuziehen als er vorgerückt war, wobei ein Oberstleutnant und ein Hauptmann gefangengenommen wurden. Nachdem der Major den Friedhof eingenommen hatte, lagen unsere Leute unmittelbar vor den Befestigungswerken des Feindes. Sinclair behielt seine Wachen nun dort bei und hatte ein Auge auf den Feind, so daß wir nicht mehr mit Ausfällen belästigt wurden, obwohl verschiedene Offiziere und Soldaten durch den Feind von seinen Befestigungen aus verwundet wurden, denn der Friedhof bot unseren Leuten, die unmittelbar unter den Werken des Feindes lagen, keinen Schutz.
Am Sonntagmorgen, es war Palmsonntag, der 3. April 1631, nahmen der König und die ganze Armee in ihrem besten Staat an einem Gottesdienst teil, und nach der Predigt ermunterte S. M. unsere Soldaten. Er sagte, er wünsche, daß er die schlechten Tage, die sie augenblicklich mit Geduld ertrügen, von ihnen nehmen könne, und er hoffe, ihnen in kürze bessere Tage bescheren zu können, an denen er sie Wein trinken lassen könne, anstatt des Wassers, das sie nun tränken. Dann gab der König dem General Baner Befehle, allen Brigaden mitzuteilen, sich mit ihren Waffen für weitere Anweisungen in Bereitschaft zu halten. Als dieser Befehl gegeben war, versahen sich einige der abkommandierten Musketiere, die unter Sinclairs Befehl standen, mit Leitern, da sie einen bevorstehenden Sturmangriff vermuteten.
Gegen 5 Uhr am Nachmittag kam S. M. zu unserer Brigade und ließ einen deutschen Hauptmann namens Guntier von Hepburns Regiment rufen. Er befahl ihm, einen leichten Harnisch anzulegen, seinen Degen zu ziehen, einen Sergeanten mit zwölf tüchtigen Burschen mitzunehmen, durch den Graben zu waten und zu erkunden, ob sich Leute zwischen dem Erdwall der äußeren Befestigung und dem steinernen Festungswall der Stadt aufhalten könnten. Dann sollten sie sich, so schnell sie es nur vermöchten, zurückziehen. Als die das getan hatten, kam S. M. zur Erkenntnis, daß zwischen den beiden Wällen Platz sei, Soldaten hineinzubringen, und da die Brigaden schon in Schlachtordnung standen, sollten sie, nachdem der Hauptmann ohne Verwundung zurückgekommen war, auf ein Zeichen hin angreifen. Der König befahl Baner und Hepburn, mit unserer Brigade den Graben zu überwinden und zu stürmen, und wenn sie den Feind vom Wall der äußeren Verteidigungslinie zurückgetrieben hätten, so sollten sie sich zwischen ihm und dem steinernen Hauptwall festsetzen. Wenn es glücken sollte, den Feind zum Weichen zu bringen, sollten sie mit ihm zusammen in die Stadt eindringen. Die gleichen Befehle ergingen auch an die übrigen Brigaden, die schon bereitstanden.
Der König hatte eine Anzahl großer und kleiner Kanonen in den Batteriestellungen laden lassen und befahl nun, an allen Abschnitten achtzugeben. Wenn die Geschütze abgefeuert würden, sollten die Sturmtruppen noch mitten im Pulverdampf der ersten Salve zum Angriff vorbrechen, was sie dann auch taten. Wir durchquerten den Graben und wateten dabei bis an die Hüften in Wasser und Schlamm, und als wir dann hinaufstiegen, den Wall zu erstürmen, da standen uns einige starke Palisaden im Weg, die im Wall so gut eingegraben waren, so daß wir, wenn der Feind sich nicht voller Angst vom Wall zurückgezogen hätte, nur mit großem Glück hätten eindringen können. Der Feind zeigte sich aber so schwach und zog sich zurück, so daß die Kommandeure die Befehle ausführen konnten, die sie vom König erhalten hatten (II, 13). Wir drängten nach, in der Absicht, dem zurückweichenden Feind durch eine große Ausfallpforte, die zwischen den beiden Wällen lag, in die Stadt hinein zu folgen. Sie hatten zwei große Türflügel geöffnet und drängten hier hinein. Nach ihrem Rückzug (vor einigen Tagen) hatten sie hier ein paar Orgelgeschütze in Stellung gebracht, mit denen man ein Dutzend Schüsse auf einmal abfeuern kann. Daneben hatten sie noch zwei kleine Ordonanzgeschütze aufgepflanzt, die ebenfalls den Eingang absicherten, und dann standen da noch Musketiere, die nun zusammen mit den Schüssen aus den Geschützen unbarmherzig unter unseren Musketieren und Pikenieren aufräumten.
Der tapfere Hepburn, der die Schlachtreihe der Pikeniere aus seiner eigenen Brigade anführte, wurde, als er bis auf eine halbe Pikenlänge Abstand zur Ausfallpforte vorgedrungen war, in dem Augenblick, als er eindringen wollte, oberhalb des Knies in den Schenkel geschossen, so daß er lahm wurde. Die großen Schmerzen betäubten seine Sinne, was ihn auch zwang, sich zurückzuziehen. Er sagte zu mir, „Schulfreund Monro, ich bin angeschossen worden’, was mir wirklich sehr leid tat. Dann wurde sein Major, ein entschlossener Kavalier, der vorstürmte, um in die Ausfallpforte einzudringen, unmittelbar vor dem Eingang erschossen. Darauf wichen die Pikeniere zurück und blieben zunächst stehen. General Baner, der dabei war, feuerte nun die Kavaliere an, doch einzudringen. Oberst Lumsdale [Lumbsden; BW] und ich, die wir beide an der Spitze unserer Fahnenabteilungen standen, er mit einer Partisane, ich mit einer Halbpike in der Hand und einem Sturmhelm auf dem Kopf, der mich schützte, gaben nun unseren Pikenieren das Zeichen zum Angriff. Wir führten sie Schulter an Schulter an, und beide konnten wir glücklicherweise die Pforte ohne Verletzung erreichen, doch einige von uns, wie ich weiß, fanden dort den Tod. Der Feind wurde nun gezwungen, sich in Verwirrung zurückzuziehen. Er war von unserem Eindringen so überrascht, daß er weder den Mut noch die Geistesgegenwart hatte, das Fallgatter des großen Tores herunterzulassen. So konnten wir, indem wir dem Feind auf den Fersen blieben, in die Straßen der Stadt eindringen. Dort hielten wir dann an, bis unsere Pikeniere nachgekommen waren und sich in Formation aufgestellt hatten. Flankiert von Musketieren griffen wir mit gefällten Piken an, wobei die Musketiere auf den Flanken Feuerschutz gaben, bis die Ordnung des Feindes ins Wanken gebracht wurde.
Nach uns kam General Baner mit einer Abteilung frischer Musketiere heran. Er verfolgte die Kaiserlichen in der einen Straße, Lumbsdale und ich in der anderen. Wir stießen mit dem Feind wieder zusammen, schlugen ihn aber ganz und gar, und unsere Offiziere nahmen ihm neun Fahnen ab, die dann S. M. überbracht werden sollten. Der größte Teil ihrer Soldaten wurde niedergehauen als Vergeltung für die Greueltaten, die sie in Neu-Brandenburg[42] verübt hatten, aber einige ihrer Offiziere erhielten ‘Quartier’, so wie sie es auch gegenüber unseren gegeben hatten. Nachdem dieses Regiment besiegt war, wiesen wir einen Offizier mit einer starken Abteilung an, sich der Brücke zu bemächtigen, damit der Feind nicht mehr entkommen könne. Als den Feinden der Fluchtweg auf diese Weise abgeschnitten war, wurden sie nun alle niedergehauen, und die Straßen lagen voll mit Toten. Der größte Teil unserer Soldaten und Offiziere lief nun auseinander, um Beute zu machen, und sie ließen mich mit einer kleinen Zahl anständiger Soldaten zurück, die Fahnen zu schützen. Ich muß gestehen, daß ich einfach nicht in der Lage war, etwas gegen diese Disziplinlosigkeit zu unternehmen. Soweit zu Lumsdales Rolle und meiner. Ich kann mich dafür verbürgen, daß alles wahr ist. Und so wie ich von unseren eigenen Taten die Wahrheit ohne Aufhebens berichtet habe, auch wenn es kein Mensch als Freund der Tugend nachprüfen kann, so will ich von den Taten anderer Leute erzählen, soweit ich aus den Berichten meiner ehrenhaften Kameraden weiß, daß auch sie wahr sind.
Oberstleutnant Musten, der ernannt worden war, die Musketiere von Lumsdales Regiment und dem meines Obersts zu kommandieren, das unter meinem Befehl stand, sah uns eindringen und folgte uns nach. Er gab denen, die unter ihm standen, von sich aus den Befehl, wie sie sich verhalten sollten, so daß sie dem Feind keine besseren Bedingungen für ‘Quartier’ gewährten, als wir es auch taten. Auch die Deutschen, die sich der Grausamkeiten erinnerten, die der Feind in Neu-Brandenburg verübt hatte, gaben nur wenig ‘Quartier’ (II, 34). Major John Sinclair, wie mir glaubhaft versichert wurde, und Leutnant George Heatly, der ihn begleitete, beide entschlossen und tüchtig, waren die ersten, die mit Leitern über den Wall in die Stadt hineinkamen. Da sie bei ihrem Eindringen nur wenige Musketiere dabei hatten, wurden sie in den Straßen von den Kürassieren des Feindes, den besten Reitern, attackiert, die sie zwangen, dicht beieinander zu stehen, mit dem Rücken zum Wall, über den sie eingedrungen waren. Sie gaben mehrere Musketensalven auf die Reiter ab, die dadurch zum Rückzug gezwungen wurden.
Nachdem wir hineingekommen waren, drangen die Gelbe [Teuffel; BW] und Blaue Brigade [Winkel; BW], die von der ganzen Armee als entschlossen und tapfer in ihren Aktionen angesehen wurden, ebenfalls ein. Sie sollten die Stellungen der Iren angreifen, wurden aber zweimal unter großen Verlusten wütend zurückgeschlagen. Dabei erlitten sie schlimme Verluste durch die Handgranaten, die die Iren unter sie warfen. Als sie dann zuletzt doch vordrangen, stellten sich ihnen die Iren entgegen, die zahlenmäßig schwach waren. Ungeachtet des Unterschieds im Zahlenverhältnis kämpften sie lange mit Pike und Schwert in den Festungswerken, bis die meisten an der Stelle gefallen waren, an der sie gestanden waren und gekämpft hatten, so daß am Ende Oberstleutnant Walter Butler, der die Iren anführte, gefangengenommen wurde, nachdem er einen Schuß in den Arm und einen Pikenstich in den Schenkel davon getragen hatte. Am nächsten Tag konnte man an den einzelnen Stellen erkennen, wo am heftigsten gekämpft worden war, und in der Tat, hätten die anderen sich so tapfer gehalten wie die Iren, hätten wir uns mit großen Verlusten zurückziehen müssen, ohne den Sieg davongetragen zu haben.
Als die Wut verraucht war, waren alle Soldaten, die nun ihre Pflicht vernachlässigten, um so mehr darauf aus, Beute zu machen, denn die ganze Straße stand voll mit Reiteseln, Reitpferden, Kutschen und verlassenen Wagen, angefüllt mit Reichtümern aller Art, Tafelsilber, Juwelen, Gold, Geld, Kleidern, so daß ich später nie mehr sah, daß man den Offizieren so schlecht gehorchte und keinen Respekt mehr vor ihnen hatte, wie es hier eine Zeitlang geschah, bis der Höhepunkt überschritten war. Und ich kenne sogar einige Regimenter, die keinen einzigen Mann mehr bei ihren Fahnen stehen hatten, bis das Wüten vorüber war. Einige Fahnen waren die ganze Nacht hindurch verschwunden, bis man sie dann am nächsten Morgen wieder beibrachte. So eine Unordnung herrschte bei uns, und das alles wurde hervorgerufen durch die Raffgier, die Wurzel allen Übels und der Ehrlosigkeit.
Als die Einnahme der Stadt abgeschlossen war, kam S. M. selbst herein. Er wurde vom Rheingrafen [Otto Ludwig v. Salm; BW] und seinen Reitern bewacht, die nun unverzüglich abkommandiert wurden, die Brücke zu überqueren und dem Feind auf den Fersen zu folgen, der in Richtung Glogau[43] auf der Flucht war. Dorthin hatten sich der Feldmarschall Tiefenbach, der Graf von Schauenburg und [Ernesto; BW] Montecuccoli mit jenen zurückgezogen, die entkommen waren. S. M. hatte kaum in der Stadt Quartier genommen, als ein zufällig ausgebrochenes Feuer die Stadt einzuäschern drohte. Unter Trommelschlag wurden daher Befehle in allen Straßen laut ausgerufen, daß sich alle Offiziere und Mannschaften bei Todesstrafe sofort bei ihren Fahnen auf der anderen Seite der Oder in den Außenbefestigungen einfinden sollten, wo Sir John Hepburn angewiesen war, das Kommando innerhalb der Festungswerke zu übernehmen. Ausgenommen waren die Truppen, die bestimmt worden waren, die Tore der Stadt zu bewachen, dazu das Quartier S. M. und die Unterkünfte der Generale am Marktplatz, wo eine starke Wache gehalten wurde, um Plünderungen und Übergriffe der Soldaten zu unterbinden. Obwohl diese Befehle öffentlich ausgerufen wurden, hielten sich viele nicht daran und blieben in der Stadt, um zu plündern.
Bei diesem Zusammenstoß verlor der Feind fast 3 000 Mann, nicht gerechnet die Offiziere, die dabei getötet wurden, vier Obristen, Pernstein [der allerdings erst am 26.7.1631 fiel; BW], Hydou-Mayence, [Berthold v.; BW] Wallenstein [der erst bei Lützen[44] fiel; BW] und Joure. Weitere 36 Offiziere kamen ums Leben. Oberst [Ernst Georg v.; BW] Sparr mit fünf deutschen Oberstleutnanten und ein irischer Kavalier wurden gefangengenommen, der sich tapfer und ehrenvoll geschlagen hatte. Der Feind verlor 41 Fahnen, wie ich am nächsten Tag sehen konnte, als vor General Baner eine Zählung stattfand, dazu kamen neun Standarten der Reiterei. Auf unserer Seite kamen mindestens 800 Mann ums Leben, davon verloren das Blaue und das Gelbe Regiment allein 500. Dem König fiel hier eine sehr große Menge von Vorräten für die Armee in die hand, Getreide, Munition und 18 Ordonanzgeschütze. Am nächsten Tag ernannte S. M. Generalmajor Lesly [Leven; BW] zum Gouverneur über die Stadt und gab ihm den Befehl, die schadhaften Festungswerke und Wälle auszubessern. Dann wurde der Befehl gegeben, die Toten zu begraben, was man in sechs Tagen nicht völlig schaffen konnte. Zuletzt warf man sie in Haufen in große Gruben, mehr als hundert in jedes Grab. Am nächsten Tag erhielten wir die Anweisung, unsere Regimenter zu versammeln, damit man sie mit den Waffen ausrüsten könne, die den Soldaten fehlten, da viele von ihnen in der dem Sturm folgenden Unordnung ihre Waffen verloren hatten“.[45]
Bei der Einnahme der Stadt Landsberg an der Warthe[46] [28.4.1631] fiel Hepburn durch sein Draufgängertum auf. Monro erinnert sich: „Als S. M. am 5. April 1631 Frankfurt an der Oder verließ, hatte er die Stadt mit einer Besatzung unter dem Kommando von Generalmajor Lesly versehen, der die Anweisung hatte, die Festungsanlagen reparieren zu lassen. Ebenso blieb General Baner dort zurück und befehligte die Armee, nachdem der König 2 000 Musketiere und 800 Reiter mitgenommen hatte, dazu 12 große und kleine Geschütze mit entsprechender Munition, mit Spaten, Schaufeln und Äxten. Der Oberst der Artillerie, Leonhard Torstenson, wurde abkommandiert, den König zu begleiten und seinen Angriff mit der Artillerie zu unterstützen. Oberst Hepburn erhielt den Befehl, die Abteilung anzuführen, und ich ging als Oberstleutnant mit, ihm bei seiner Aufgabe zu helfen. Nachdem Oberst Hepburn die Abteilung inspiziert und sich vergewissert hatte, daß alles in Guter Ordnung war, gab er das Kommando zum Abmarsch. Ein Grobschmied, der in Landsberg wohnte, diente uns als Führer.
Wir führten unseren Marsch durch, und nachdem wir am ersten Tag bis auf weniger als vier Meilen an die Stadt herangekommen waren, nahmen wir an einem Ort an der Landstraße Quartier. Am nächsten Tag brachen wir auf und marschierten weiter, bis unsere Vorausabteilung auf dem Weg auf ein Kroatenregiment stieß. Nach einem langen Gefecht und Verlusten auf beiden Seiten wurde der Oberst, der die Kroaten anführte, tödlich verwundet. Sie zogen sich daraufhin in die Stadt zurück und zerstörten alle Brücken hinter sich, was uns einen Tag aufhielt. Am 8. April lagen wir dann vor einer Schanze, die an einer vorteilhaften Stelle zwischen uns und der Stadt errichtet worden war. Sie war mit Kanonen wohl bestückt und hatte auch einen breiten Graben, durch den Wasser floß, und eine Zugbrücke, die hochgezogen wurde, als wir kamen. Dann feuerten sie ihre Kanonen auf uns ab, wobei gleich am Anfang sechs Soldaten von uns getötet wurden. Als die Nacht hereinbrach und unsere Wachen aufgestellt waren, wurde ich von S. M. zum Hauptmann der Wachen ernannt und angewiesen, das Aufwerfen der Batteriestellungen zu überwachen. Dazu hatte ich den Befehl, unsere Arbeit voranzutreiben, einmal an den Stellungen, dann an den Annäherungsgräben für die Schanze, wobei ich so beschäftigt war, daß ich die ganze Nacht auf den Beinen (II, 39) und von einer Abteilung zur anderen unterwegs war, da wir wiederholt Alarm hatten, wenn auch nicht andauernd. Der König hatte im nächstgelegenen Dorf Quartier genommen und zwei Reiter bei mir gelassen, die mich unterstützen sollten. Wenn der Feind einen Ausfall gegen mich unternähme, sollte ich unverzüglich einen losschicken, dies S. M. zu melden. Der König, der die ganze Nacht geruht hatte, kam vor Tagesanbruch, die Arbeiten zu besichtigen, und da er fand, sie seien nicht so weit fortgeschritten, wie er erwartet hatte, fiel er mit Scheltworten über mich her, ungeachtet des Fleißes, den ich die ganze Nacht aufgewendet hatte, die Soldaten trotz der geringen Hilfsmittel, die wir hatten, bei der Arbeit zu halten. Aber keine Entschuldigung, auch wenn sie noch zu berechtigt war, konnte seinen Zorn mildern, bis er zuletzt die Umstände in Betracht zog und es ihm dann leid tat, daß er mich ohne Grund so beleidigt hatte. Aber das war so seine Art. Es war schwer, ihn zufriedenzustellen, in diesem Fall, aber auch bei anderen Befehlen. Er war sehr ungeduldig, wenn Arbeiten nicht so weit fortgeschritten waren, wie er es sich vorgestellt hatte, und die Wahrheit ist, die Soldaten aus unserem Land können die Arbeit nicht so wie die Deutschen aushalten. Selbst wenn sie sich Mühe geben, können sie nicht so tüchtig arbeiten.
Als am Morgen unsere Batteriestellungen fertig waren, feuerten unsere Kanonen den ganzen Tag auf die Schanze, so schnell sie nur laden konnten, aber ohne Wirkung, denn die Erdwälle waren so dick und so gut aufgeworfen, daß sie unserer Kanonen spotteten. S. M. sah, daß auf diese Weise nichts ausgerichtet würde. So versuchte der König nach dem Rat des Grobschmiedes, der alle Straßen nach der Stadt kannte, einen anderen Weg, obwohl das Gelände auf den Seiten der Straße mit Wasser bedeckt war. Der Grobschmied riet S. M., eine Floßbrücke machen zu lassen und auf ihr über das Wasser zu setzen. Er würde uns dann durch seichte Stellen führen, damit wir hinter die Schanze kommen und ihre Verbindung zur Stadt abschneiden könnten, so daß die Schanze, wenn man dort Nachschub brauchte, in unseren Händen wäre. Nach diesem Plan befahl der König dem Oberstleutnant Taupadel mit 250 abgesessenen Dragonern und mir mit 150 Musketieren, dem Grobschmied zu folgen und die rückwärtigen Wachen des Feindes zu überrumpeln. Und wenn wir das getan hätten, sollten wir die Stellung solange halten, bis Oberst Hepburn mit 1 000 Musketieren nachkäme, uns beizustehen. Nachdem Taupadel und ich die Wachen glücklich überrumpelt hatten, zwangen wir den Feind, sich in die Stadt zurückzuziehen und die Schanze uns zu überlassen. Oberst Hepburn nämlich, der bis zur Schanze vorgerückt war, nahm sie durch Akkord in Besitz, und die Soldaten wurden dazu gebracht, in unsere Dienste zu treten, ihre Offiziere nahmen wir gefangen.
In der Zwischenzeit hatte Taupadel mit seinen Dragonern den Feind in einem scharfen Gefecht bis in die Schußweite der Waffen auf seinen Wällen verfolgt, und als seine Leute ihr Pulver verschossen hatten, wünschte er, daß ich eingriffe und ihm und seinen Leuten beistünde. Ich tat dies, und wir führten das Gefecht fort, bis wir den Feind dazu brachten, sich über eine nahe bei der Stadt liegende Brücke zurückzuziehen. Nachdem ich schon verschiedene Soldaten verloren hatte, die von den Kanonen getötet worden waren, war ich nun um unserer Sicherheit willen gezwungen, meine Leute aufzuteilen, indem ich die eine Hälfte einen Graben ausheben ließ, während der Rest dem Feind ein heißes Gefecht lieferte, wobei meine Leute sowohl von Kanonen als auch von Musketen bedroht waren. Aber als sie sich einmal eingegraben hatten, verschanzten wir uns gegen die Kanonen des Feindes, und wir waren entschlossen, sollte er einen Ausfall machen, das Gelände zu behaupten, das wir vorher gewonnen hatten, selbst wenn es unser Blut kosten würde, denn wir hatten in einer halben Stunde über 30 Mann verloren, sechs von ihnen waren durch Kanonenschüsse getötet worden.
Als der Feind sah, daß die Schanze verloren war und daß wir auf der stärksten Seite der Stadt so nahe herangerückt waren, auch daß Feldmarschall Horn mit seinen Streitkräften auf die andere Seite marschierte, die am schwächsten war, schickten sie unverzüglich auf unserer Seite einen Trommler heraus, der sagte, daß sie über ‚Quartier’ verhandeln wollten. Ich empfing ihn, und nachdem ihm die Augen verbunden worden waren, wurde er mit einem Geleit zum König geschickt, der die Aufnahme von Verhandlungen billigte, und nachdem Bürgen ausgetauscht worden waren, trat man in die Verhandlungen ein. Als der Vertrag unterzeichnet worden war, kam S. M. und dankte Taupadel und uns für unsere guten Dienste, wobei er uns große Zusicherungen auf eine Belohnung machte, desgleichen Oberst Hepburn dafür, daß er die Schanze genommen hatte“.[47]
Monro berichtet von dem Aufbruch der Armee von Werben:[48] „S. M. war zur Gewißheit gekommen, daß General Tilly mit seiner Armee nach Sachsen marschierte und daß er sich bei Leipzig[49] mit den Streitkräften vereinigen wollte, die aus den oberen Kreisen Deutschlands, aber auch aus Italien zu ihm stoßen sollten, und daß es Tillys Absicht sei, nach der Vereinigung das Land des Herzogs von Sachsen zu verwüsten oder ihn zu zwingen, kaiserlich zu werden. Als S. M. das erkannt hatte, beschloß der König sehr klug, Tilly daran zu hindern, so wie er ihn in seinen früheren Absichten gehindert hatte. Deshalb ging er mit Nachdruck daran (II, 59), seine Reiterei in ihrer ganzen Stärke von 2 000 Dragonern zusammenzufassen und nach Rathenow[50] zu marschieren, wo Feldmarschall Horn mit einem Teil der Armee lag. Ihm hatte er in einer ersten Ankündigung den Befehl gegeben, sich in Bereitschaft zu halten, wie er auch General Baner dazu ernannt hatte, alle Streitkräfte, die in der Mark Brandenburg ausgehoben worden waren, zusammenzuziehen und heranzubringen und sie für einen Marsch bereitzuhalten, wenn S. M. ihm das ankündigte. In gleicher Weise überließ der König Generalleutnant Baudissin das Kommando im Lager von Werben insoweit, als es das Kommando über die Artillerie betraf, und Sir John Hepburn wurde angewiesen, sich um die Fußtruppen zu kümmern und sie zu befehligen. Nachdem dies getan war, setzte S. M. seinen Marsch fort nach Wittenberg,[51] um dort mit dem Feldmarschall Arnim zusammenzutreffen, der vom Herzog von Sachsen ernannt worden war, mit S. M. über eine Allianz und eine Bundesgenossenschaft zu verhandeln, über die schon früher einmal zwischen S. M. und dem Herzog von Sachsen verhandelt worden war. Während der Zeit dieser Verhandlung, als S. M. die Hoffnung auf einen glücklichen Abschluß hatte, schickte der König Befehle an den Feldmarschall Horn und an Generalleutnant Baudissin, daß beide mit ihren Streitkräften zu Fuß und zu Pferd aufbrechen und nach Wittenberg marschieren sollten. Ebenso wurden an Oberst Kagge Befehle geschickt, von Havelberg[52] mit seinem Regiment und dem des Obersts Monro of Foulis aufzubrechen, damit sich beide mit der Armee vereinigten und dabei aauf ihrem Marsch zum Sammelplatz, der ordnungsgemäß verlief, zu Feldmarschall Horn stießen, der sich schon weniger als vier Meilen von Wittenberg entfernt befand. Als er dort angekommen war, stellte der Feldmarschall sofort die Armee in guter Schlachtordnung mit Reiterei, Fußvolk und Artillerie auf. Der Troß erhielt auch seinen Platz und wurde angewiesen, abseits der Armee zu fahren.
Am Sonntag, den 8. August 1631 setzten wir unseren Marsch nach Wittenberg fort, wo wir etwa eine Meile vor Stadt entfernt die Freude hatten, unseres Herrn und Führers, Gustavs des Unbesiegbaren, ansichtig zu werden, der sich mit seinen Truppenteilen uns anschloß“.[53]
Hepburn nahm auch an der Schlacht bei Breitenfeld[54] am 17.9.1631 teil, wie Monro berichtet: „Nachdem wir die ganze Nacht in Schlachtordnung eine Meile von Tillys Armee entfernt gestanden hatten, riefen uns am Morgen des 7. September 1631 beim ersten Ruf der Lerchen die Trompeten zu Pferd und die Trommeln zum Marsch. Wir standen unter Waffen in Bereitschaft, und nachdem wir schon zuvor in der Nacht nachgedacht und unser Gewissen erforscht hatten, begannen wir den Morgen damit, Gott unseren Leib und unsere Seele als lebendiges Opfer darzubieten. Indem wir unsere Sünden bekannten, unsere Herzen und Hände zum Himmel erhoben, erflehten wir in Christi Namen in unserem öffentlichen Gebet und in geheimen Seufzern Vergebung. Wir befahlen uns, unseren Erfolg und die künftigen Ereignisse des Tages Gott an, unserem Vater in Christo. Nachdem das geschehen war, marschierten wir in Gottes Namen ein wenig voran und hielten dann wieder an, bis die ganze Armee, sowohl die des Herzogs von Sachsen als auch unsere, in guter Ordnung aufgestellt war.
Unsere Armee marschierte auf der rechten Seite, die des Herzogs links von uns, und die abkommandierten Musketiere marschierten in einer geschlossenen Formation als Vorhut vor der Armee. Sie bestand aus drei Regimentern, zwei schottischen und einem deutschen, alles Musketiere, die von drei schottischen Obristen geführt wurden, Männern von Tapferkeit und Erfahrung, die für das Kommando, das man ihnen anvertraut hatte und für das sie ausgewählt worden waren, als Leute geeignet erschienen, die anderen im Kampf ein Vorbild sein konnten: Sir James Ramsey, genannt der Schwarze, Sir John Hamilton und Robert Monro, Baron von Foulis. So marschierten beide Armeen in Schlachtaufstellung mit Infanterie, Reiterei und Artillerie etwa bis neun Uhr morgens voran. Wir hielten dann eine halbe Meile vor der kaiserlichen Armee, die uns schon in Schlachtaufstellung erwartete. Sie zählte 40 000 Mann zu Fuß und zu Pferd, während unsere Armee aus 30 000 Mann bestand, wovon nach meinem Urteil die Armee des Königs (II, 64) 8 000 Mann zu Fuß und 7 000 Mann Kavallerie stark war. Die Sachsen hatten 11 000 Infanteristen und 4 000 Reiter.
Wir stärkten uns erst mit Speise und ließen dann unsere Kutschen zurück. Die ganze Armee erhielt grüne Laubzweige als Erkennungszeichen an der Kopfbedeckung. Der Schlachtruf ‚Gott mit uns’ wurde ausgegeben, und der König hielt eine kurze
Rede. Als wir in Schlachtordnung standen, rückten wir gegen den Feind vor, der schon die Vorteile des Geländes genützt und seine Armee an einem Ort namens Gottesgrund aufgestellt hatte, wo ihr General das Gelände höchst vorteilhaft für die Aufstellung seiner Infanterie, der Reiterei und der Artillerie ausgesucht hatte. Dragoner und Kroaten hatten auch die Dörfer besetzt, die um jenen Teil des Schlachtfeldes lagen, der uns zur Aufstellung noch zur Verfügung stand. Sie umklammerten so unsere Flügel mit ihrer wenig angenehmen Nachbarschaft. Trotz aller Vorteile jedoch, die der Feind durch das Gelände, die Windrichtung und den Sonnenstand hatte, war unser großmütiger König und Führer nächst Gott, der keinem Heerführer, von dem man je gelesen hat, an Weisheit, Mut, Rechtschaffenheit und vorbildlichem Leben nachsteht, nicht entmutigt, sondern er gab mit Edelmut und christlicher Entschiedenheit sich selbst, seine Armee und seinen Erfolg in die Hand Gottes, des Herrn der Engel und der Menschen, der auch wenigen den Sieg über viele verleihen kann. Bei der Befehlsausgabe wies er jeden höheren Offizier in sein Kommando und in seine Stellung ein, die ihm für diesen Tag anvertraut war, wie er die Offiziere auch wiederholt mit seinem Schlachtplan vertraut machte. Er stellte Pelotons von je 50 Musketieren zusammen, die von einer hinreichenden Anzahl von Offizieren kommandiert wurden, damit sie den verschiedenen Reiterregimentern beistünden. Er instruierte dazu die Offiziere, wie sie dabei vorgehen müßten, wie er auch die Artillerie in ihre Aufgaben einwies. Als das ordnungsgemäß geschehen war, wurden die abkommandierten Musketiere in ihre Kampfstellungen eingewiesen, und S. M. übernahm dann das Kommando über die vier Infanteriebrigaden, die für das erste Treffen in der Schlachtaufstellung der Armee ausgewählt worden waren. Zwischen den Brigaden war Platz gelassen worden, so daß ein Kavallerieregiment in voller Formation zwischen den Infanteristen hinausreiten konnte.
Alle vier Brigaden standen in einer Front, die Ordonanzgeschütze waren vor ihnen in Stellung gegangen, je vier große und acht kleine, wobei vier mit der Munition und den Konstablern jeweils vor den Fahnen im Zentrum der Brigaden standen. Rechts vor den Pikenieren, die vor den Fahnen standen, waren vier Kanonen aufgestellt, und links vier weitere auf der selben Höhe. In entsprechender Entfernung hinter diesen vier Brigaden standen drei Reservebrigaden mit ihrer Artillerie. Wie die Brigaden des ersten Treffens hatten auch sie Abstände zwischen den Formationen. Die Kavalleriebrigaden, denen Pelotons von Musketieren zur Unterstützung beigegeben waren, lehnten sich auf dem rechten und dem linken Flügel an die Infanterie an, einige standen auch zwischen dem ersten Treffen der Infanterie und der Reserve, um der Infanterie beizustehen, wenn es nötig sein sollte. Andere Reiterbrigaden wurden hinter der Infanteriereserve zusammengezogen. Feldmarschall Horn, General Baner und Generalleutnant Baudissin erhielten den Befehl, sich um die Reiterei zu kümmern, Baron Teuffel und Graf Nelen kommandierten die Schlachtreihe der Infanterie, Sir James Ramsey hatte als ältester Oberst das Kommando über die Vorhut der abkommandierten Musketiere, und Sir John Hepburn kommandierte als ältester Oberst die drei Reservebrigaden.
Nachdem unsere Armee aufgestellt war und der Herzog von Sachsen (II, 65) und sein Feldmarschall Arnim ihre Truppen auch in Ordnung gebracht hatten, ich weiß aber nicht im Detail auf welche Weise, erhielten die Sachsen den Befehl, links bei uns aufzuschließen, und als beide Armeen wie befohlen in einer durchgehenden Schlachtreihe standen, rückten wir etwas vor und hielten dann wieder an, da der König auf den Flügeln einige Reiter abkommandiert hatte, weit draußen vor den Formationen das Feld von den Kroaten zu säubern. Wir rückten dann in Schlachtaufstellung unter Trompetengeschmetter, Trommelklang und fliegenden Fahnen weiter vor, bis wir in den Feuerbereich der Artillerie des Feindes kamen. Dann führte der herrliche und edle Gustav, der Unbesiegbare, die Kavalleriebrigaden mit ihren Musketierpelotons eine nach der anderen auf ihren Platz, wie er auch die Infanteriebrigaden eine nach der anderen auf ihren Platz stellte. Die ganze Zeit über, in der wir unter Kanonendonner und dem Heulen und Jaulen der heranfliegenden Kanonenkugeln nach dem Schlachtplan aufmarschierten, feuerte der Feind in unsere Reihen, wo die Geschosse, wie man sich vorstellen kann, große Verluste hervorriefen. Diese, wie ich zugeben muß, kriegerische Musik war nicht wert, daß man ihr zuhörte, doch wenn Sie soviel Geduld haben, diese Zeilen ohne jede Gefahr zu Ende zu lesen, werden Sie finden, daß wir für diese Musik gut bezahlten, und zwar mit solcher Münze, daß die Musiker nicht um alles in der Welt bis zum Ende dablieben, um ihre Bezahlung zu empfangen, sondern überglücklich davonrannten.
An diesem Donnerstag, dem 7. September 1631 zogen wir dann gegen 12 Uhr trotz des wütenden Feuers der feindlichen Artillerie und des Geländevorteils, den der Feind hatte, unsere Geschütze vor, bis sie vor dem Feind standen. Dann brüllten unsere Kanonen los, große und kleine, und zahlten dem Feind mit gleicher Münze zurück. Dieses Artilleriefeuer dauerte dann auf beiden Seiten etwa zweieinhalb Stunden. Während dieser Zeit standen unsere Schlachtreihen der Infanterie und der Kavallerie fest wie eine Mauer, obwohl die Kanonenkugeln ab und zu große Lücken in die Formationen unserer Leute rissen. Aber durch die Wachtsamkeit der Offiziere und dadurch, daß alle Hände mit anpackten, wurden die Lücken sofort wieder geschlossen, und die Verwundeten wurden auf die Seite zu den Feldschern gebracht. So standen die Offiziere fest, überblickten ihren Kommandobereich, und einer trat für den ein, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergab.
Als um halb drei Uhr unsere Artillerie das Feuer für kurze Zeit einstellte, griffen die Kavallerieabteilungen auf beiden Flügeln einander wütend an, wobei unsere Reiter große Entschlossenheit zeigten. Sie feuerten ihre Pistolen erst ab, wenn der angreifende Feind seine zuvor abgefeuert hatte. Dann begrüßten unsere Musketierpelotons die feindliche Reiterei auf eine kürzere Distanz mit einer Salve. Unsere Reiter schossen nun ihre Pistolen ab und griffen den Feind mit ihren Säbeln an. Als sie zurückkamen, waren unsere Musketiere schon wieder fertig, eine zweite Musketensalve auf die feindliche Reiterei abzugeben.
Auf diese Weise leisteten unsere Reiter dem Feind tapfer Widerstand, der dazu vom Feuer der Musketierpelotons hart mitgenommen wurde. Man kann sich kaum vorstellen, wie schnell der Feind nach zwei auf diese Weise abgeschlagenen Angriffen den Mut sinken ließ. Als die Reiterei unseres rechten Flügels, die aus Finnen und Hagapellern[55] bestand und vom tapferen Feldmarschall Horn kommandiert wurde, sah, daß die Reiterei des Feindes durcheinandergebracht worden war, griff sie den linken Flügel des Feindes entschlossen an und zwang ihn, sich in völliger Unordnung auf die Schlachtreihe ihrer Infanterie zurückzuziehen, was wiederum diese durcheinanderbrachte und sie zwang, nach rechts auszuweichen.
Unsere Reiter zogen sich zurück, da S. M. das Durcheinander beim Feind und ließ mit den Ordonanzgeschützen in seine Formationen hineinfeuern. Während dieser Zeit hatte sich die Hauptmacht der feindlichen Schlachtaufstellung auf den Herzog von Sachsen geworfen und dessen Truppen zunächst im Zentrum der Schlachtaufstellung mit der Reiterei angegriffen. Dann feuerte die feindliche Infanterie zwei Musketensalven in die Sachsen, die sich nun mit der Infanterie und der Reiterei zur Flucht wandten, wobei sie der Feind verfolgte, bereits Viktoria rief (II, 66), als sei die Schlacht schon gewonnen, und so noch vor dem Sieg triumphierte. Aber unsere Kavallerie und Infanterie griff den Rest der feindlichen Reiterei und Infanterie dort an, wo ihr General seinen Posten hatte. Sie wurden gezwungen, sich in völliger Unordnung nach der anderen Seite gegen Leipzig[56] zu zurückzuziehen, während die Infanterie der schwedischen Armee noch immer stand und bisher nicht einen einzigen Musketenschuß abgefeuert hatte. Über dem Schlachtfeld lagen dichte Wolken, vor allem, weil soviel Staub aufgewirbelt worden war, so daß wir lange Zeit nicht umherblicken konnten. Als es etwas aufklarte, sahen wir zur Linken unserer Reserve zwei große Kampfgruppen von Infanterie, die wir zunächst für Sachsen hielten, die gezwungen worden seien, zurückzuweichen. Wir hatten zwar den Kampflärm gehört, den Kampf selber aber nicht gesehen. Wir fanden aber rasch heraus, daß es der Feind war, der bereits sehr viel näher bei uns stand als vorher die Sachsen. Der König schickte daher den Baron Teuffel los, damit er Gewißheit erhalte. Der kam vor unsere Brigade, und ich bestätigte ihm, daß es der Feind sei. Als er zum König zurückkehrte, wurde er erschossen. S. M. kam nun selbst und wies Oberst Hepburn an, seine Brigade mit dem linken und rechten Flügel zu schwenken und dann den Feind anzugreifen. Als der Befehl erteilt war, zog sich der König zurück und versprach, uns Verstärkung zu schicken.
Die Schlachtformation des Feindes stand unerschüttert und blickte auf uns aus nächster Nähe, al
unsere Brigade und die anderen einschwenkten und Front gegen sie machten. Sie waren darauf vorbereitet, uns mit fester Entschlossenheit mit einer Salve aus ihren Kanonen und Musketen zu empfangen. Aber unsere kleinen Ordonanzgeschütze feuerten zweimal in sie hinein, und ehe wir sie angriffen, feuerten wir eine Musketensalve auf sie ab, die sie erwiderten. Doch dann rückten unsere Brigaden unaufhaltsam gegen sie mit einem Pikenangriff vor, brachten eine ihrer Schlachtformationen in Unordnung, fielen über sie her und schlugen sie in die Flucht. Ich kommandierte den rechten Flügel der Musketiere der Regimenter Reay und Lumsdale [Sir James Lumbsden; BW]. Wir rückten gegen die andere feindliche Formation vor, die bereits ihre Kanonen verteidigen mußte. Wir bemächtigten uns ihrer Geschütze und des Schlachtfeldes, aber da die Wolken des aufgewirbelten Staubes so dicht waren, war es uns, als stünden wir in einer dichten Wolke, so daß wir nicht die Hälfte des Kampfgeschehens sehen konnten, auch nicht, welchen Weg unsere Feinde genommen hatten, ja nicht einmal unsere übrigen Brigaden. Da ich einen Trommler bei mir hatte, befahl ich ihm, den Schottenmarsch zu schlagen, bis es aufklarte. Das bewirkte, daß sich unsere Freunde bei uns sammelten, und wir konnten unsere Feinde, die wir schon geschlagen hatten, ganz zerstreuen. Als die Brigade sich sammelte, suchten die Lebenden ihre toten und verwundeten Kameraden. Oberst Lumsdale war gleich am Anfang verwundet worden, auch Oberstleutnant Musten. Verschiedene Fähnriche waren tot oder verwundet, und einige Fahnen waren die ganze Nacht über weg, wurden aber am nächsten Tag wieder gefunden. Da der Feind floh, verfolgte ihn unsere Kavallerie bis zum Einbruch der Dunkelheit. Der König schickte uns die Blaue Brigade [Winckel; BW] und die abkommandierten Musketiere zu Hilfe, aber schon vor ihrem Eintreffen wurde unserer Brigade der Sieg und der Ruhm des Tages zugesprochen, da wir bis zuletzt eingesetzt waren. Der König dankte uns, der Reserve, für unseren Einsatz in einer öffentlichen Audienz im Anblick der ganzen Armee und versprach, uns zu belohnen.
Nachdem die Schlacht so glücklich gewonnen war, schrieb S. M. den Sieg und Ruhm nächst Gottes Hilfe der schwedischen und finnischen Reiterei zu, die der tapfere Feldmarschall Gustav Horn geführt hatte. Denn wenn sich die deutsche Reiterei an diesem Tage auch mehrmals tapfer geschlagen hatte, so hatte sie doch nicht das Glück gehabt, den entscheidenden Angriff zu reiten, durch den der Feind in die Flucht geschlagen worden war. Und obwohl tapfere Brigaden von Schweden und Deutschen im Kampf standen, erhielten doch die Schotten den Siegespreis der Infanterie (II, 67), und das nicht ohne Grund, denn sie hatten sich tapfer unter der Führung eines erfahrenen Kavaliers von Fortune geschlagen, des edlen Hepburn, nicht weniger unter Oberst Lumsdale, Oberst Musten, unter den Majoren Monypenny und Sinclair, dem Oberstleutnant John Monro sowie verschiedenen anderen Kavalieren von Tapferkeit, Erfahrung und vorbildlicher Haltung, die sofort danach alle zu höheren Dienstgraden befördert wurden.
Der Sieg war unser, und wir lagerten in der Nacht auf dem Schlachtfeld, die Lebenden fröhlich und vergnügt, jedoch ohne Trunk während dieser Nachtwache, ihrer toten Kameraden und Freunde wegen, die auf dem Feld der Ehre lagen. Die Lebenden waren froh, daß der Herr ihre Tage verlängert hatte, so konnten sie sich der letzten ehrenvollen Pflicht unterziehen, ihre toten Kameraden zu begraben. Freudenfeuer aus den Trümmern der feindlichen Munitionswagen und der weggeworfenen Piken des Feindes wurden angezündet, da es an Leuten mangelte, die diese Piken noch brauchen konnten. Die ganze Nacht über aber gaben die Sachsen, unsere tapferen Kameraden, Fersengeld, weil sie dachten, es sei alles verloren. Dafür plünderten sie unsere Wagen und unser Gepäck als gute Belohnung für diese elenden Tröpfe, die ihren Herzog im Stich gelassen und die gute Sache und ihr Land verraten hatten, während wir als Fremde unser Leben für ihre Freiheit einsetzten.
Unsere Verluste einschließlich die der Sachsen gingen über 3 000 Mann nicht hinaus. Die meisten waren durch das Artilleriefeuer des Feindes ums Leben gekommen. Eine Anzahl höherer Offiziere war tot, vor allem der Reiterei, wie Oberst [Pensen v.; BW] Caldenbach, Oberst Hall [Adolf v. Efferen, gen. Hall; BW] und Oberst Addergest, und von der Infanterie Baron Teuffel, alles tapfere Gentlemen“.[57] [...]
„In Anbetracht der Schwierigkeiten, die S. M. hatte, mit einer starken Armee durch den Thüringer Wald zu marschieren, teilte der König am 26. September das Heer in zwei Gruppen. Da er beabsichtigte, nach Franken vorzustoßen, um den Bischöfen von Würzburg[58] und Bamberg[59] einen Besuch abzustatten, übernahm er die eine Hälfte der Armee selbst und überquerte den Wald in Richtung Königshofen[60] und Schweinfurt.[61] Generalleutnant Baudissin und Sir John Hepburn wurden angewiesen, mit der anderen Hälfte durch den Wald nach Franken in Richtung Schmalkalden[62] und Neustadt an der Saale[63] zu marschieren. Als Treffpunkt, an dem beide Armeen wieder zusammenkommen sollten, war Würzburg am Main bestimmt worden, die Residenz des Bischofs, eine große Stadt mit einer starken Festung, in der eine starke Garnison lag und in die der größte Teil der Reichtümer dieses Landes gebracht worden war. Aufgrund ihrer Lage hielt man sie für uneinnehmbar, da sie auf einem Berg lag, der unzugänglich war, ausgenommen von der Seite der Stadt aus. Es war zudem schwer, dieser Festung irgendeinen Schaden mit der Artillerie zuzufügen, denn sie war von Natur aus geschützt und dazu mit verschiedenen vorgelagerten Werken befestigt, besonders auf der von der Stadt aus zugänglichen Seite.
Als die Armee geteilt war, marschierte jede Gruppe auf den Treffpunkt zu, wobei S. m. sich anschickte, die Festungen einzunehmen, die auf seinem Weg lagen, während Baudissin und Hepburn den Befehl hatten, die Städte, durch die sie marschierten, unter Kontribution zu bringen, was sie auch taten.
Auf seinem Weg nahm S. M. die starke Festung Königshofen durch Akkord ein [10.10.1631; BW], und nachdem er sie mit einer Garnison besetzt hatte, marschierte er von dort nach Schweinfurt und nahm die Stadt ebenfalls ein [12.10.1631; BW]. Er legte eine Garnison in die Stadt, und die Bürger wurden dazu gebracht, ihm den Treueid zu schwören. Darauf ernannte der König Herzog Ernst von [Sachsen-; BW] Weimar zum Statthalter über Franken.
- – Der Schmalkaldener Chronist Johann Georg Pforr [1612 -1687] hält fest: „Mit dem andern theill der armee ist der General Wolff Heinrich Baudiß über[n] walt uff Schmalkalden gangen und den 27. Septembr: [1631 a. St.; BW] alhier ankommen und sich mit 9 regiment zu fueß und 16 stück geschütz in die statt geleget, welche 9 regimenter in 14000 bewehrter mann bestanden, welche durch nachfolgende obristen commdirt worden, als nemblich[en der junge Graff von Thurm,[64] Oberst Hebron,[65] Obrist Vitzthum,[66] Obrist Rehn,[67] ein Schott, Obrist Marquai,[68] auch ein Schott, Obrist Hall,[69] Obrist Redewin,[70] Obrist Willenstein.[71] Uff den dorffschafften haben gelegen 39 cornet reutter. Den 29. dito sint berührte völcker wiederumb aufgebrochen und auch nach Francken gezogen. Diese Schwedische völcker haben sich bey den bürgern gar feindlich gehaltten, außgenommen die Keyserliche gefangene soldaten, haben die bürger ihrer gewohnheit nach tribuliret“.[72] – -
Zu diesem Zeitpunkt marschierten wir durch den Thüringer Wald nach Schmalkalden, von da nach Neustadt, Münnerstadt,[73] Gemünden[74] und Karlstadt[75] am Main. Die erste Nacht hatten wir unser Quartier noch in dem Teil des Thüringer Waldes, der auf Franken zu liegt. In der Stadt Schmalkalden wurden wir gut untergebracht, und am nächsten Morgen marschierten wir nach Meiningen,[76] von da nach Mellrichstadt,[77] dann nach Neustadt, von da nach Hammelburg,[78] Gemünden und Karlstadt. Diese fünf Städte nahmen wir durch Akkord ein. Nachdem wir von ihnen Geld erhalten hatten und sie geschworen hatten, S. M. gehorsam zu sein, nahmen wir in ihnen Quartier und zogen dann weiter. Sie waren frei, nachdem sie die versprochenen Gelder und die monatliche Kontribution bezahlt hatten. Auf diesem Marsch führte der Generalleutnant das Kommando. Er schloß mit den Städten den Akkord zu seinem eigenen Vorteil ab, und nachdem er von ihnen über 50.000 Taler erhalten hatte, rechnete er weder mit S. M. ab, noch zeigte er sich seinen Obersten gegenüber in irgend einer Weise entgegenkommend (II, 79), die ja schließlich die Arbeit für ihn machten, sondern er steckte alles in die eigene Tasche. Ja, er erkannte nicht einmal die Leistungen von Sir John Hepburn mit dem geringsten Zeichen des Dankes aus seiner Beute an, wo dessen Verdienste doch zu dieser Zeit seinen eigenen nicht nachstanden“.[79]
Seine Majestät erhielt die Nachricht, daß General Tilly die Absicht habe, sich auf Ochsenfurt[80] zu werfen, um sich des Mainübergangs zu bemächtigen, wohin der König nur 150 Musketiere geschickt hatte, die er nun für zu schwach hielt, die Stadt zu verteidigen. Da er in Betracht zog, der Feind könnte auch auf Würzburg vorrücken und dabei auf Ochsenfurt einen Scheinangriff unternehmen oder gar beides versuchen, kam er in der Nacht allein von der Festung herab zu meinem Quartier, das damals im abgelegensten Teil der Stadt lag. Ich saß gerade beim Abendessen, als der Läufer des Königs meldete, S. M. sei unten und wünsche, ich solle hinunterkommen. Als ich zum König kam, befahl er mir, unsere Brigade in aller Eile zu den Waffen zu rufen, sie bis zu seiner Rückkehr in diesem Stadtteil aufzustellen und Sir John Hepburn in seinem Namen den Befehl zu übermitteln, ihn hier zu erwarten, was unverzüglich ausgeführt wurde.
Als S. M. zurückkehrte, befahl er Hepburn, sich an die Spitze der Musketiere der ganzen Brigade zu stellen, das waren 800 Mann, und S. M. zu folgen, wohin es auch immer ginge. Mir übertrug er das Kommando über die Nachhut, und wir ließen unsere Fahnen und die Pikeniere zurück, bis diese weitere Befehle bekämen. Wir marschierten in der Nacht eine halbe Meile[81] aus der Stadt heraus und erfuhren dann erst, wohin es ging und welchen Auftrag wir hatten. Unsere Diener und unsere Pferde hatten wir zurückgelassen. Der König machte nun Oberst Hepburn mit seiner Absicht bekannt, nach Ochsenfurt zu marschieren, begleitet von vier Reiterabteilungen, die entlang des Mains vorrückten, während wir mit dem Fußvolk hinterherkommen sollten. Wir marschierten die vier Meilen in sieben Stunden und kamen noch vor der zweiten Morgenstunde in Ochsenfurt an, ohne daß wir unterwegs Halt gemacht oder eine Marschpause eingelegt hatten. Als wir ankamen, wurden wir über die Brücke eingelassen, und wir rückten bis zum Marktplatz vor, wo unsere Leute nach diesem anstrengenden Marsch den Befehl erhielten, die ganze Nacht unter Waffen zu stehen, während den Offizieren Häuser benannt wurden, in denen sie die Nacht über bleiben konnten.
Am nächsten Morgen schickte S. M. bei Tagesanbruch nach Oberst Hepburn und mir, und er teilte uns mit, daß er die Stadtmauern von außen zu besichtigen wünsche. Er befahl, 200 Musketiere unseres Regiments vor ihm an die Brücke zu schicken. Als dies geschehen war, ging S. M. in Begleitung einiger Edelleute hinaus. Schon in der vergangenen Nacht, als S. M. in die Stadt gekommen war, hatte er 50 Reiter angewiesen, eine halbe Meile außerhalb der Stadt zwischen uns und dem Feind Wache zu halten. Als nun der König hinausging, hörten wir schon, wie die Dragoner und einige Reiter des Feindes gegen unsere Wache kämpften, die gezwungen wurde, sich zurückzuziehen. Der König befahl mir nun, 50 Musketiere mit einem Leutnant loszuschicken, der mit dem Feind plänkeln sollte, bis sich unsere Reiter zurückgezogen hätten. Nachdem die Musketiere losmarschiert waren, schlugen sie sich unter den Augen S. M. mit dem Feind herum und hielten ihn solange auf, bis die Reiter zurück waren (II, 84). Aber da der Feind weitaus stärker war, zwang er unsere Musketiere, ihre Stellungen aufzugeben und sich zurückzuziehen. Der König vermutete, der Feind würde noch stärkere Kräfte einsetzen. Deshalb befahl er mir, weiteren 100 Musketieren unter dem Kommando eines geeigneten Offiziers den Befehl zu geben, ihren Kameraden unverzüglich zu Hilfe zu kommen, und er befahl mir auch, mit ihnen hinauszugehen und sie auf dem vorteilhaftesten Gelände aufzustellen, was ich auch tat. Sofort begann die Verstärkung den Kampf von neuem, und sie zwang den Feind, sich über einen Bergrücken zurückzuziehen. Als dies der König sah, war er außerordentlich erfreut, und er sagte, die Schotten kämpften gut und hätten den Feind gezwungen, sich aus einem Gelände zurückzuziehen, das er schon eingenommen und besetzt gehabt hätte. Da die Gegend auf der anderen Seite des Bergrückens ganz flach war, kommandierte der König einen Trupp Reiter hinaus, damit sie die Absicht des Feindes erkundeten, und nachdem er Oberst Hepburn zu sich gerufen hatte, sagte er, er würde uns jetzt verlassen. Da er fürchte, der Feind könnte die Absicht haben, Würzburg anzugreifen, ginge er, der König, jetzt dorthin, denn es sei höchste Zeit. Er gab Hepburn den Befehl, die Stadt, solange er nur könne, zu verteidigen und sich dann, wenn es sich als nötig erweisen sollte, über die Brücke zurückzuziehen und sie hinter sich abzubrechen.
Nachdem S. M. weggeritten war, begann Oberst Hepburn, alles nach bester Ordnung einzurichten und auf das Herannahen des Feindes vorzubreiten, indem er außerhalb der Stadt Häuser und Mauern niederreißen, Bäume und Hecken beseitigen ließ, die dem Feind als Deckung hätten dienen können. An den Stadtmauern ließ er Laufgänge errichten, von denen aus die Musketiere schießen konnten, so wie er auch befahl, verschiedene Abschnitte auszubessern und sie im Falle eines feindlichen Angriffs zu verteidigen. Die Wachen und ihre Ablösungen wurden angewiesen, ihre Zeit genau einzuhalten. Er sorgte auch rechtzeitig für einen Vorrat an Munition und vertraute ihn tüchtigen und bewährten Männern zur Bewachung an, wie er auch noch eine Reihe anderer Anordnungen traf, wie sie ein tüchtiger Befehlshaber in so einer Lage treffen sollte, in der man nach einem mächtigen Gegner Ausschau hält, der an dieser ungewöhnlichen Stelle ein Schlupfloch sucht, an der kein Edelmann ohne übergroßes Wagnis Lorbeeren ernten konnte.
Als auf diese Weise für alles gesorgt war, gingen Tag und Nacht die Kuriere zwischen S. M. und dem Kommandanten hin und her. Sie hielten sich gegenseitig auf dem laufenden, bis dann in der dritten Nacht vor Tagesanbruch die Trommeln und Trompeten des Feindes einen Lärm machten, als ob Himmel und Erde einstürzten, und sie fuhren damit fort, als wollten sie zu einem Generalangriff gegen die Mauern vorrücken. Wir konnten unsere Reiter, die draußen vor der Stadt und unter den Mauern geschlagen worden waren, nun nicht mehr hereinlassen, auch die Wachen der Infanterie nicht. Jedermann innerhalb der Stadt rannte zu seinem Posten, weil wir einen Generalangriff und das Aufsprengen der Stadttore durch Petarden erwarteten. Der Oberst, der alle Wachen kontrolliert und die Runde um die ganze Stadt gemacht hatte, sah, daß alles in bester Ordnung war. Als der Tag anbrach, stellten wir fest, daß sich der Feind von uns abgesetzt hatte und noch in der Nacht zu seinem Marsch nach Nürnberg[82] und in die Oberpfalz aufgebrochen war. Bei Tagesanbruch kamen auch unsere Reiter von der anderen Seite des Mains herüber, die Herzog Bernhard von Weimar führte, von denen 400 Mann abkommandiert wurden, in den Unterkünften des Feindes die Soldaten anzugreifen, die dort zurückgeblieben waren.
Der König wurde davon unterrichtet, daß die Armee des Feindes abgezogen sei. Er schickte unverzüglich Sir John Hepburn den Befehl, in der Nacht mit 500 Musketieren aufzubrechen und noch in der Dunkelheit am Feind vorbei nach Windsheim[83] zu marschieren, was aber, wie sich herausstellte, viel zu riskant war. Der Feind war schon zeitlich und von der Wegstrecke her viel zu weit voraus, was den König (II, 85) entgegen seiner sonstigen Gewohnheit dann veranlaßte, den Befehl zurückzunehmen und den Oberst anzuweisen, eine Garnison in die Stadt zu legen und danach mit der Abteilung nach Würzburg zurückzukehren“.[84]
Bei der Einnahme der Schanze von Oppenheim[85] [18.12.1631] und Oppenheims selbst war er zusammen mit Winkel eingesetzt, wie Monro berichtet: „Nachdem der König die Schanze am Rhein gegenüber Oppenheim angesehen und sie eingehend ausgekundschaftet hatte, führte er Oberst Hepburns Brigade und Oberst Winckels Blaue Brigade mit einigen großen und kleinen Kanonen vor diese Befestigung. Zwischen ihr und der Stadt auf der anderen Seite floß der Rhein. Der König blieb noch, bis die Arbeiten an den Batteriestellungen und den Annäherungsgräben begonnen hatten, dann übergab er das Kommando Oberst Hepburn. Bei stürmischem, kaltem Wetter, bei strengem Frost und Schnee lagerten wir auf den Feldern und hatten außer einigen Büschen am Rheinufer keinen Schutz.
Die Schanze war stark mit breiten und tiefen Gräben befestigt, die voll Wasser waren. Eine Zugbrücke führte über den Wallgraben. Tausend Mann hielten sie besetzt, und sie war gut versehen mit Lebensmitteln, Feuerholz und Munition, und die Besatzung hatte nach ihrem Belieben ungefährdet freien Zugang von der Stadt nach der Schanze und zurück. Von der Burg aus, die hoch auf einem Hügel auf der anderen Seite des Rheins erbaut war, konnten sie mit ihren Kanonen die Felder um die Schanze unter Feuer nehmen und frei halten, ein abrasiertes Gelände, und eben, ohne jede Deckung vor ihren Batterien. So belästigten sie uns stets mit ihren Kanonen, vor allem in der Nacht, wenn wir Feuer brennen lassen mußten, auf die sie dann zielten, so daß wir mehrere Leute verloren. Als wir an einem Abend beim Essen saßen, durchschlug eine Kanonenkugel von 32 Pfund, die zwischen Hepburns Schulter und meiner hindurchflog, die Kutsche des Obersts, der nächste Schuß tötete einen meiner Sergeanten am Feuer, der gerade eine Pfeife Tabak rauchte.
In dieser Nacht machte der Feind einen Ausfall, um seine Tapferkeit unter Beweis zu stellen, weil er dachte, er könnte uns von unseren Geschützen vertreiben. Aber er wurde durch den Gegenstoß unserer Pikeniere tapfer zurückgeschlagen, die sich kaum von ihren Musketen beeindrucken ließen. Sie verschmähten es, die eigenen Musketen zu benützen, und beförderten die Feinde so mit den scharfen Spitzen der Piken wieder zurück in den Graben (II, 92). Als die Verteidiger der Schanze am nächsten Morgen erfuhren, daß der König den Rhein überquert hätte, schlossen sie mit Oberst Hepburn eine Kapitulation. Er gewährte ihnen – es waren Italiener – , ehrenvollere Bedingungen, als sie es in Wahrheit aufgrund ihres Verhaltens verdient hätten, denn sie erhielten die Erlaubnis, mit Sack und Pack unter voller Bewaffnung herauszukommen und mit einem Geleit zur nächsten Garnison zu marschieren.
So zogen sie ab. Der König hatte den Rhein schon in der Nacht überquert, wobei die Spanier Widerstand geleistet hatten, aber vergeblich. Als er drüben war, marschierte er am nächsten Morgen nach Oppenheim, er auf der einen Seite der Stadt, während wir, nachdem wir ebenfalls übergesetzt hatten, die Stadt und die Burg auf der anderen Seite bedrängten. Sir James Ramseys Musketiere, die von seinem Major geführt wurden, fanden einen geheimen Zugang zum Schloß. Sie kletterten über die Mauern, kamen zwischen eine vorgelagerte Schanze und das Schloß, und als sie sahen, daß die Zugbrücke herabgelassen war, stürmten sie sofort das Schloß und ließen darin alle über die Klinge springen. Als unsere anderen Leute sahen, daß das Schloß gefallen war, rannten sie los, die vorgelagerte Schanze zu erstürmen, in der sich neun Kompanien Italiener mit ihren Fahnen befanden. Ihre Offiziere sahen nun, daß das Schloß hinter ihnen überrumpelt war und daß der Angriff vor ihnen losbrach, da warfen sie ihre Waffen weg und riefen nach ‘Quartier’, das ihnen auch gewährt wurde. Ihre Fahnen wurden ihnen abgenommen. Da sie alle bereit waren, in unsere Dienste zu treten, wurden sie vom König Sir John Hepburn zugewiesen, der nicht nur ihr Oberst wurde, sondern auch ein gütiger Schutzherr, der sie in guten Quartieren unterbrachte, bis sie neu eingekleidet und bewaffnet waren. Aber sie zeigten sich undankbar und blieben nicht, sondern liefen in Bayern alle davon. Nachdem sie einmal die warme Sommerluft verspürt hatten, waren sie vor dem nächsten Winter alle verschwunden“.[86]
Nach Aussage Monros war Hepburn auch bei der Belagerung von Mainz[87] im Dezember 1631 eingesetzt: „S. M. lag hier drei Tage, bis der Rest der Armee bei Oppenheim und Stockstadt[88] herübergekommen war. Als die Truppen hier waren, hatten die Spanier Angst, in Orten zu bleiben, die nicht schwer befestigt waren. Ihre Angst war so groß, daß sie Nierstein[89] aufgaben und in Brand steckten, so wie die Garnison des Herzogs [Karl IV.; BW] von Lothringen Worms[90] aufgab, nachdem sie zuvor die Stadt mit Plünderung mißhandelt und ihr andere unterträgliche Schäden zugefügt hatte. Sie zogen sich alle nach Frankenthal[91] zurück, das stark befestigt war, und machten es noch stärker durch ihre Leute, da sie über 8 000 Spanier dorthin verlegt hatten, die aber dann, als sie dort belagert wurden, nie die Entschlossenheit und den Mut aufbrachten, auch nur einmal einen Ausfall gegen die Schweden zu wagen, sondern sie hielten sich immer innerhalb ihrer Wälle.
Als der König auf dem Weg nach Mainz war, das schon vorher auf der anderen, in Richtung Frankfurt liegenden Rheinseite mit Schiffen und den Streitkräften des Landgrafen [Wilhelms V.; BW] von Hessen[-Kassel; BW] blockiert wurde, kam er etwa Mitte Dezember [20.12.; BW] bei sehr stürmischen Wetter unter Frost und Schnee an einem Sonntagnachmittag vor die Stadt. Während er auf der der Pfalz zugewandten Seite um die Stadt ritt und sich die Wälle und Befestigungsanlagen ansah, stand die Armee in Schlachtordnung. Darauf befahl er einem Teil der Reiterei, in die Quartiere zu rücken, während der andere Teil auf Wache zog. Die Brigaden des Fußvolks wurden auf ihre jeweiligen Postenabschnitte geschickt, wobei Hepburns Brigade entsprechend der Gewohnheit an die gefährlichste Stelle nahe beim Feind kam. Als die Nacht hereinbrach, begannen wir, unsere Annäherungsgräben auszuheben und unsere Batteriestellungen vorzubreiten. Dabei zogen wir unsere Batteriestellungen vorzubereiten. Dabei zogen wir unsere Kampfabteilungen zur Arbeit heran, aus denen nach Kriegsgebrauch Leute abkommandiert wurden, Schanzkörbe für die Geschützstellungen zu flechten, während andere das Material dafür heranbrachten. Andere arbeiteten, beschützten die Schanzarbeiter oder hielten Wache bei der Artillerie und den Fahnen, die von Brigaden aufgepflanzt waren.
Nachdem wir in der Nacht die Batterien fertiggestellt und auch noch am Tage in den Gräben gearbeitet hatten, begann am nächsten Morgen auf beiden Seiten der Kampf mit Kanonen und Musketen, wobei unsere Geschütze vom Wasser und von der anderen Seite des Rheins her geradewegs in die Stadt hineinschossen, was unter den Einwohnern großen Schrecken hervorrief (II, 95). Der Bischof [Anselm Kasimir;[92] BW] hatte sich nach Koblenz[93] abgesetzt, aber 2 000 Spanier in der Stadt zurückgelassen, die den Bürgern nicht trauten, aber auch keinen Entsatz erhoffen konnten. Dazu hatte die Stadt einen großen Umfang, größer als daß sie alles mit ihren Leuten hätten besetzen können. So begannen sie bald an Akkord zu denken, aber sie beschlossen, ihn möglichst ehrenvoll zu machen. So hielten sie es für das beste, Zeit zu gewinnen. Mit Oberst Axelilly [Axel Lille; BW], einem Schweden, der gekommen war, den König zu besuchen und der bei der Belagerung gar kein Kommando hatte, unterhielten wir uns, Oberst Hepburn und ich, in unserem Abschnitt beim Essen am Lagerfeuer angeregt darüber, was wir von seiner Voraussage halten sollten, daß ihn hier ein Mißgeschick treffen würde, wo er doch gar kein Kommando habe. Doch am nächsten Tag wurde ihm nach dem Essen ganz in meiner Nähe ein Bein durch eine Kanonenkugel abgeschossen. Meine Leute trugen ihn zu seiner Unterkunft. Als er später wieder geheilt war, leistete er seinen Dienst mit einem Holzbein.
Bei dieser Belagerung erlitt unsere Brigade größere Verluste als der Rest der Armee, da sie bei allen Einsätzen am meisten beteiligt war, wohl aufgrund ihrer Tapferkeit, aber auch aufgrund der guten Haltung und des Glücks, die man ihr und ihren Führern nachsagte. Am dritten Tage griffen wir eine Schanze außerhalb der Stadt heftig an. Wir hatten uns von unserem Abschnitt aus, aber auch auf der Seite des Landgrafen vom Wasser her den Wällen und der Stadt genähert und dabei schwere Verluste durch ihre Kanonen erlitten. Als der Feind sah, daß keine Hoffnung auf Entsatz war, trat er in Verhandlungen und übergab die Stadt durch Akkord [22.12.1631; BW]. Es wurde ihm zugestanden, ohne Waffen herauszumarschieren, und man eskortierte ihn nach Koblenz. Als er weg war, bestimmte man in der Stadt Quartiere für das ganze Fußvolk, in die wir drei Tage vor Weihnachten einrückten. Hier blieben wir in der strengsten Kälte zusammen mit dem Hofstaat bis zum 5. März 1632“.[94]
Am 6./7.4.1632 wurde Donauwörth[95] eingenommen. Herzog Rudolf Maximilian von Sachsen-Lauenburg lag in der Stadt mit 1 500 Soldaten, 500 Bauern der Landmiliz zu Fuß und 500 Reitern. “Als er sah, daß S. M. gekommen war, ihm einen Besuch abzustatten, war er entschlossen, die Stadt, solange es ihm nur möglich wäre, zu verteidigen, und er ließ mit Kanonen und Musketen auf uns feuern. S. M. veranlaßte daraufhin, vor dem Tor Artillerie in Stellung zu bringen und über die Brücke hinweg hinüberzuschießen. Da machte der Feind voller Tapferkeit einen Ausfall, vertrieb die Schweden, die zur Deckung der Geschütze eingesetzt waren, und vernagelte die Zündlöcher der Kanonen. Ein schottischer Hauptmann namens Semple wurde für das Versagen der Schweden verantwortlich gemacht, die ihn aber allein zurückgelassen hatte. Da er befürchtete, gefangen zu werden, folgte er törichterweise den Burschen nach, und nachdem wir den Feind zurückgeschlagen hatten, kam der Hauptmann dafür in Arrest, bis man ihn dann vor dem Kriegsgericht anhörte. S. M. ließ darauf unverzüglich Batterien auf dem Berg in Stellung gehen, um ein langes steinernes Gebäude auf der anderen Seite des Flusses unter Feuer nehmen zu können. Dort lag eine Anzahl von Infanteristen und Reitern, die aus Bayern gekommen waren, um die Garnison zu verstärken. Aber ihr Einrücken in die Stadt war durch unser rechtzeitiges Kommen verhindert worden. Unsere Geschütze feuerten so heftig darauf, daß das Haus zertrümmert und die Besatzung gezwungen wurde, das Gebäude unter Verlust vieler Leute zu räumen. Als sie draußen waren, feuerten unsere Kanonen heftig auf die Stadttore und Mauern und richteten beim Feind großen Schaden an. Bei Einbruch der Nacht befahl S. M. Oberst Hepburn, mit seiner Brigade zu einer Brücke etwa eine Weile flußaufwärts von Donauwörth zu marschieren, den Fluß zu überqueren und dann das der Stadt gegenüberliegende Ufer der Donau zu besetzen, denn S. M. dachte, der Feind würde auf dieser Seite seinen Druck verstärken, um zu entkommen. Der Oberst kam noch vor Mitternacht an und stellte unsere Musketiere in je 100 Mann starken Gruppen an den günstigsten Orten auf, um den Feind anzugreifen. Unsere Pikeniere und die Fahnen wurden zu drei starken Kampfverbänden zusammengefaßt und erhielten den Befehl, für den Fall eines Alarms in Bereitschaft unter Waffen zu bleiben. Nachdem wir unsere Wachen und Vorposten aufgestellt hatten, griff der Feind bei Tagesanbruch unsere Stellungen mit 800 Musketieren an. Das Gefecht setzte bei den Musketieren ein. Wir stießen dann mit allen Kampfgruppen der Pikeniere in den Feind hinein und kämpften solange, bis wir sie soweit hatten, daß sie die Waffen wegwarfen und um ‘Quartier’ riefen. Um sich in Sicherheit zu bringen, zogen sich einige in die Stadt zurück, doch sie wurden von unseren Leuten bis in die Straßen hinein verfolgt und dort niedergehauen, während andere den Weg freimachten, damit die Streitkräfte S. M. von der anderen Seite her eindringen konnten, so daß der größte Teil des Feindes in der Wut jämmerlich niedergehauen wurde. Die Stadt wurde verwüstet und völlig ausgeplündert. Auch einige Soldaten, die mit Mönchen und Jesuiten über die Brücke zu entkommen suchten, wurden verfolgt, eingeholt und zum größten Teil niedergehauen. Etwas mehr als 300 Mann wurden gefangengenommen. Von der Garnison waren über 500 Soldaten gefallen, einige ertranken auch in der Donau, und etwa 1 000, die mit dem Leben davongekommen waren, wurden zwangsweise in unsere Regimenter eingereiht. Aber als Papisten in Bayern rissen sie in weniger als drei Tagen wieder aus, sobald sie den Rauch aus ihren väterlichen Hütten rochen“.[96] Rudolf Maximilian selbst konnte mit einem Teil der Verteidiger über die Donaubrücke entkommen.
Weiter schreibt Monro: „Am nächsten Tag [30.4. ?; BW] setzten wir den Marsch nach Moosburg[97] fort, wo wir fünf Tage lagen. Der König schickte Feldmarschall Horn mit einer starken Abteilung von Reitern, Infanteristen und Artillerie nach Landshut.[98] Auch Hepburn nahm mit seiner Brigade an diesem Vorstoß teil. Die Stadt war nicht stark, und der Feind zog sich nach einem kurzen Reitergefecht in den Feldern über den Fluß zurück und zerstörte hinter sich (II, 122) die Brücke. Dann floh er, ließ aber eine schwache Besatzung in der Burg und in der Stadt, die einen Akkord schloß, damit die Stadt nicht geplündert würde. Wir gingen sofort darauf ein, so daß wir noch vor Abend unser Quartier in der Stadt nahmen, nachdem sich der Feind zurückgezogen hatte. Verschiedenen Leuten unserer Brigade fiel dabei Beute in die Bände, die sie für ihre Anstrengungen verdient hatten“.[99]
„Die feindlichen Abteilungen begaben sich noch am selben Tag, den 5. Mai, von Landshut nach Altdorf und zogen von dort weiter über Isareck[100] nach Moosburg. Es waren etwa 200 bis 300 Mann, die von den Moosburgern 10 000 Reichstaler Ranzion und Quartier forderten. Beides hat man ihnen verwehrt. Am 6. Mai wuchs die Zahl nach Gandershofer auf 600 an; die Verstärkung kam vermutlich aus Richtung Mainburg.[101] Gegen Abend bemächtigten sich die Schweden der Stadt, die offenbar nur zu geringer Gegenwehr fähig war. Flüchtlinge aus Moosburg berichteten in Landshut von der Einnahme ihrer Stadt durch etwa 300 bis 400 Schweden. Für die kaiserlich-bayerischen Truppen war damit der dortige Isarübergang verloren.
Am 7. Mai zwischen vier und fünf Uhr nachmittags, als die Bürger ‚eben dem angestelten täglichen und algemainen Gebete obgelegen’, rückten 200 Mann schwedischer Kavallerie, die von Moosburg gekommen waren, auf den Gries vor. An der Isar entlang näherten sie sich allmählich der Stadtbefestigung. Die Landshuter schlossen sogleich die Tore, luden die Hakenbüchsen und Geschütze, vor allem die auf der Burg, und schlugen in der ganzen Stadt Lärm. Mit der Sturmglocke gab man Bürgern und Inwohner ein Zeichen und versah jedes Tor nach Bedarf mit Wachen.
Bald meldete sich ein Trompeter vor dem Münchner Tor und forderte die Stadt im Namen des Königs von Schweden abermals zur Kapitulation auf. Er konnte jedoch auf Anfrage ein Patent und keine Vollmacht vorweisen. Inzwischen waren auch scharenweise schwedische Reiter auf die Stadtmauern zugeeilt, den Burgberg auf und ab geritten, hatten die Pässe außerhalb der Stadt besetzt und Schildwachen aufgestellt – trafen also offensichtlich alle Vorbereitungen für einen Angriff. Die Bürger aber waren entschlossen, sich aufs äußerste zu verteidigen. Zwischen sechs und sieben Uhr abends feuerten sie zwei Geschütze ab und schossen mit den Musketen und Hakenbüchsen von den Mauern auf die hin und her streifenden Reiter.
Zwanzig Musketiere aus der Bürgerschaft wagten einen Ausfall über die ‚Neupruckhen’ (Landbrücke) und drangen ungeachtet der dazwischenliegenden Isar dermaßen heftig auf einen Trupp feindlicher Reiter ein, die bei den ‚neuen Häusern’ postiert waren, ‚daß selbige nit allein ganz voneinander zertrennet, sondern auch der maiste nervus (der größte Teil) gegen dem Schloß warts (zur Trausnitz hin) sich zu wenden getrungen (veranlaßt) worden’. Etliche Feinde plünderten Berg, insbesondere die Kirche Heilig Blut, wo ‚sogar das hochwürdige Kreuz und der Tabernakel in den Kot geworfen’ wurden, Hagrain[102] und Achdorf.[103] Nachdem, was die Schweden selbst verlauten ließen, sind von ihnen ein vornehmer Leutnant und vier ‚gemeine Soldaten auf der Walstatt gebliben’. Zwölf aber seien schwer ‚beschedigt worden’, von denen elf ‚noch alhier vnder den Ärzten ligen, welche wür (Landshuter) auf erlangdte gesundtheit’ dem Feldmarschall Horn unter sicherem Geleit zurückzuschicken versprochen.
Im Zuge der Auseinandersetzungen sollen 17 Schweden Opfer eines Kommandounternehmens geworden sein, das unter Beteiligung von 30 Bürgern über die Ziegelkreppe auf dem Hofberg (Gelände vor dem Herzogsgarten bis herüber zur Bernlochnerschlucht) vorgetragen wurde. Die Bürger hatten sich, um einem schwedischen Gegenschlag zu entgehen, rasch wieder in die Stadt zurückgezogen. Eigene Verluste waren nicht zu verzeichnen. Zwanzig Musketiere der Bürgerschaft hatten währenddessen einen Ausfall über den Hammersteg gewagt und den Schweden auf ihrer linken Flanke acht Mann getötet. [...]
Während die schwedische Vorausabteilung vor dem Münchner Tor auf Antwort wartete, krachte angeblich ein Schuß von der Stadtmauer herab; einer der Schweden sei getroffen von seinem Pferd gesunken. Daraufhin habe sich der Trupp sofort zurückgezogen und Berg[104] und Achdorf geplündert. [...]
Am 8. Mai, während der Feind die benachbarten Dörfer drangsalierte, erhielt die Stadt zwischen zwölf und ein Uhr mittags eine Verstärkung [...] von fünf Schwadronen kaiserlicher Kavallerie [...]. Außerdem wurden weitere 3000 Mann Infanterie in Aussicht gestellt; sie waren zu diesem Zeitpunkt nur mehr etwa fünf Meilen[105] von der Stadt entfernt. Es sollte jedoch die Freude über diese vermeintliche Hilfe nicht lange währen. Denn die gute Nachricht hatte noch nicht alle Gassen der Stadt erreicht, da wurde sie schon von dem Schreckensruf, daß die Schweden in dichten Scharen heranrücken [...], ins Gegenteil verkehrt; die dringend benötigte Infanterie würde die Stadt nicht mehr erreichen können. Auch die gerade eben angekommene Kavallerie, die angeblich die Befestigung der Stadt für unzureichend hielt [...], verließ auf diese Meldung hin sogleich die Stadt [...], nachdem sie in ihr kaum eine Viertelstunde verweilt hatte, und brach beim Ausritt die Isarbrücke hinter sich ab [...].
‚Über diese unverhoffte und ganz jähe Veränderung’, wie im Bericht an den Kurfürsten zu lesen ist, ‚entstand in der Stadt bei hohen und niederen Ständen, Weib- und Mannspersonen, Kindern und Ehehalten (Dienstboten) unbeschreiblich großer Schrecken, Herzeleid, Heulen und Jammern, denn die Stadt stand nun in höchster Leibes- und Lebensgefahr. Denn sowohl der König als der Feldmarschall Horn waren darüber sehr aufgebracht, daß man gleich mit den ersten Truppen so annehmbare, leidliche Bedingungen nicht nur nicht eingegangen war, und die Soldaten an sechs Stunden lang hingehalten hatte, sondern auch den Befehlshaber derselben so lange aufhielt, daß er fast eineinhalb Stunden im größten Regenwettter warten mußte. Zugleich hatte man in Schrecken und Verwirrung nicht daran gedacht, ihm und seinen Leuten auch nur ‚eines Hellers Wert’ Brot zu reichen, geschweige denn eine andere Gunst zu erweisen.
Zu Tausenden sollen alsbald die Feinde den Neuweg (Münchner Straße) gegen die Stadt geströmt sein, der ganze gries soll sich mit ihnen bevölkert haben und auch um Achdorf sollen sie aufmarschiert sein, um die Stadt einzuschließen. Auf dem Prielfeld (Annaberg) aber wurden vier schwere Geschütze in Stellung gebracht.
Am selben Samstag zwischen vier und fünf Uhr nachmittags forderte Feldmarschall Horn die Stadt zweimal zur Kapitulation auf, wobei er beim zweiten Mal die Drohung hinzusetzte, im Falle der Ablehnung werde man nicht einmal die Kinder verschonen, vielmehr alles Volk zusammenhauen und die Stadt in Asche legen. Die Landshuter, vertreten von Bürgermeister Spitzlberger und einigen Ratsherren, die der Mut noch nicht verlassen hatte, empfingen die Schweden am Münchner Tor [...]. Spitzlberger ließ das Tor öffnen und bat Horn in aller Demut um die Schonung der Stadt. Obwohl dieser erst nichts davon hören wollte, lenkte er schließlich doch ein und befahl, daß sogleich jedermann sein Gewehr ablegen und ins Rathaus bringen müsse, ‚obschon mit schlechtem Nutzen, weil die schwedischen Soldaten davon hinwegnahmen, wonach ihnen gelüstete und verlangte, so daß uns davon nichts als eben die bloßen Trümmer übrigblieb’. Außerdem seien die Brücken wiederherzustellen. Dafür versprach er, den Einwohnern nicht nach dem Leben zu trachten, schränkte dies aber mit dem Hinweis auf eine künftige Entscheidung seines Königs ein. Daraufhinfügten sich die Landshuter in das ohnehin Unvermeidliche. Horn und der aus Schottland stammende Oberst Hebron [Hepburn ! BW] rückten mit vier Abteilungen in die Stadt ein. Diese hatten die Altstadt zu kontrollieren und aus ihren Reihen Sicherheitswachen für Kirchen und Klöster zu stellen. Die höheren Offiziere quartierten sich in der Stadt ein – Horn und Hebron wohnten in der Residenz – , während das Fußvolk auf den Landwiesen lagerte, wo man es nach Bedarf mit Brot und Bier versorgte.
Das Heer, welches Feldmarschall Horn vor Landshut befehligte, wird auf höchstens 8000 oder 9000 Mann an Fußsoldaten und Reitern beziffert. Die Truppen sollten in der Lage sein, im Notfall binnen weniger Stunden den Verbänden um den Schwedenkönig zu Hilfe zu eilen.
Im großen und ganzen verlief der etwa einwöchige Aufenthalt der Schweden für die Bürger noch verhältnismäßig glimpflich. Jeder konnte ungehindert seinen Geschäften nachgehen und seine Religion ohne Gefahr ausüben. Dem strengen Regiment von Horn und Hebron – ein randalierender Schwede, der seinem Unmut über ein unglückliches Würfelspiel allzu freien Lauf ließ, wurde an einem Schnellgalgen gehängt – ist es zuzuschreiben, daß es zumindest in Innenstadt nicht zu Übergriffen größeren Ausmaßes auf die Bürger kam.
In den Vorstädten und in der Ländgasse wurde dennoch geplündert. Viele Soldaten im Lager außerhalb der Stadt, das sich von der alten Schießstätte vor dem Ländtor die Wiese hinauf bis zum Neuweg erstreckte, fuhren mit Flößen bis Piflas,[106] brachen in die Häuser ein und plünderten sie aus. In der Nacht töteten dafür die Rot- und Weißgerber in dem von den beiden Isararmen eingeschlossenen Stadtteil zwischen den Brücken, die die Möglichkeit hatten, sich hinter ihren Häusern unbeobachtet zu besprechen, eine ganze Anzahl von aufs Plündern ausgehenden Soldaten, indem sie diese, jeweils vier bis fünf Mann, in ein Haus hineinließen und dann gemeinsam über sie herfielen, sie niederstießen und ins Wasser warfen”.[107]
„Der Schreiber der Kleinen Chronik faßt die Ereignisse folgendermaßen zusammen: ‚Darnach 1632 ist der vorgemelte Schwedische Khinig selbsten Persöhnlich zu Georgy eingezogen in Landtshuet, wie auch mit Im der Oberist Horn, der Weimarckher [Wilhelm IV. v. Sachsen-Weimar; BW], der Obrist Schlang [Slange; BW], der Heberon. Man hat Im den schlisel Entgegen getragen, vnd Im zur fuesen gefallen, darauf ist die Statt gerantzioniertt worden. Es ist weidter nichts feindlichs tentiert worden, allain ein 6 Heiser sein abgebrent worden durch die Soldaten, die zuuor einen Neid gehabt haben wider die Purger. Er ist nur 8 Tag hie gewesen mit seinen Völckhern, der Khinig selbst ist khein Nacht hie gebliben, den wie er ist eingeraist vnd das Neue Pau (Residenz) besicht vnd wie er die stiegen hinauf ist gangen, hats einen donnerstraich aus dem haidern Himel gethan’ “.[108]
Hepburn soll den Landshuter Jesuiten bei einem kurzen persönlichen Besuch Unverletzlichkeit zugesichert haben.[109]
„Ehe die Schweden von Landshut abrückten [15.5.1632; BW], mußte sich der Stadtmagistrat schriftlich verpflichten, die rück-ständigen Zahlungen pünktlich zu leisten und die verwundeten Feinde auf eigene Kosten zu pflegen, bis sie genesen seien, wofür die Stadt dem Regimentsarzt 100 Reichstaler zahlte. Daraufhin zog das gegnerische Heer hinaus auf die Ländwiesen, während sich Horn und Hebron unverzüglich nach Moosburg begaben, wohin ihnen die Truppe anderntags folgte. Zehn kaiserliche Schwadronen setzten ihnen nach und töteten bei Moosburg einige aus der Nachhut”.[110]
Feldmarschall Horn hatte von der Stadt 100.000 Reichstaler verlangt, die aber nur zur Hälfte aufgebracht werden konnten, weshalb er acht Geiseln bis zur endgültigen Bezahlung nach Augsburg verschleppen ließ.
Hepburn erschien 1632 zusammen mit Gustav II. Adolf in München, wo er als Stadtkommandant amtierte. Der Söldner Monro erinnert sich: „Nachdem wir Landshut in Bayern verlassen hatten, eine hübsche, kleine, an der Isar gelegene Stadt mit einer Burg, marschierten wir hinter dem König her nach Freising,[111] wo wir uns mit der Hauptarmee vereinigten und über Nacht im Freien lagerten. Dort erhielt S. M. die Nachricht, daß Wallenstein mit einer starken Armee auf dem Marsch in die Oberpfalz sei, was S. M. zu umso größerer Eile bewog, München einen Besuch abzustatten, der Hauptresidenz des Herzogs von Bayern. Nachdem der König den Bischof von Freising 50.000 Taler hatte zahlen lassen und ihm daneben die Zusage für eine Kontribution aus dem ganzen Bistum abgenötigt hatte, setzten wir am 6. Mai unseren Marsch nach München fort. Auf dem Weg trafen die Unterhändler von München ein, begrüßten den König und boten nur jede mögliche Unterstützung an, um ihre Stadt vor der Plünderung ihrer Häuser und die öffentlichen Einrichtungen vor dem Ruin (II, 125) zu bewahren. Der König lagerte in der Nacht im freien Feld etwa eine halbe Meile vor der Stadt. Er befahl Oberst Hepburn, mit unserer Brigade um die Stadt herumzumarschieren, in der Nacht an der Brücke über die Isar zu lagern und mit der Brigade die Brücke zu bewachen, so daß niemand hinüber oder herüber könne, bis S. M. in die Stadt käme. Wir führten diesen Befehl aus und bewachten die Brücke bis zum nächsten Morgen. S. M. ließ die ganze Armee draußen vor der Stadt lagern und marschierte nur mit unserer Brigade in München [17.5. 1632; BW] ein, wo das Regiment des Obersten Hepburn die Wache auf dem Marktplatz und an den Toren übernahm. Der König von Schweden und der König von Böhmen [Friedrich V. v. der Pfalz; BW] nahmen ihre Quartiere in der Residenz, wobei ich den Befehl erhielt, mit unserem Regiment und dem Regiment meines Lords Spence, das Oberstleutnant Musten führte, Tag und Nacht im großen Hof der Residenz unter Waffen zu liegen, die beiden Könige zu bewachen und alle Wachen im Palast zu stellen“.[112] [...]
„Die Stadt Nürnberg,[113] die sich in allen Angelegenheiten den Wünschen S. M. unterwarf, lieferte zur Förderung der guten Sache der Armee des Königs Lebensmittel, Waffen, Munition und Artillerie. Dann brach S. M. mit der Armee von Fürth[114] auf und marschierte an Nürnberg vorbei in die Oberpfalz, mit der Absicht, sich zwischen den Feind und Nürnberg zu legen, damit S. M., wohin der Feind sich auch wenden sollte, darauf vorbereitet sei, ihm zu folgen oder seine Absichten zu vereiteln. Die erste Nacht [21.6./22.6.1632; BW] verbrachte unsere Armee in den Feldern bei Lauf.[115] Am nächsten Tag setzten wir unseren Marsch fort über Hersbruck[116] hinaus, wo wir über Nacht blieben, bis die Truppen, die S. M. nach Sulzbach[117] geschickt hatte, mit verläßlichen Nachrichten zurückgekehrt waren. Wir setzten daraufhin unseren Marsch nach Hartmannshof[118] fort, und nachdem wir den Ort durch Akkord eingenommen hatten, zog sich der Feind nach Amberg[119] zurück. Das Land war ringsum zerstört, und nachdem wir zwei Tage im freien Feld gelagert hatten, erhielten Oberst Hepburn und ich den Befehl, mit 2 000 Musketieren als Deckungsgruppe der Reiterei beizustehen, wenn es nötig sein sollte. Aber als der König plötzlich die Nachricht erhielt, daß Wallenstein gegen ihn marschiere, zog er sich rechtzeitig wieder nach Hersbruck zurück, und wir gingen mit den Reitern als Nachhut ebenfalls zurück“.[120]
Nach der Einnahme Münchens durch die Schweden (17.5.1632) war Hepburn vorübergehend Kommandant der bayerischen Hauptstadt, geriet aber bereits zu diesem Zeitpunkt in Differenzen mit Gustav II. Adolf. Hepburn quittierte schließlich seinen schwedischen Dienst, weil er sich als Katholik von Gustav Adolf wegen seiner Religion zurückgesetzt glaubte. Spätere Historiker schrieben diesen Schritt der patriotischen Gesinnung Hepburns zu – tatsächlich ging es jedoch eher um den Anspruch auf Beförderung, den Hepburn zu haben glaubte, dem ihm der Schwedenkönig aber verweigerte. Nach Soden wurde er von Gustav Adolf am 10.7.1632 persönlich entlassen und das Regiment seinem damaligen Oberstleutnant Adam von Pfuel übergeben.[121]
An der Schlacht an der Alten Veste[122] bei Zirndorf[123] (3.9.1632) nahm Hepburn deshalb nur noch nur als Zuschauer im Gefolge des Königs teil. Bei dieser Gelegenheit und in Anbetracht der gefährlichen Gesamtsituation ersuchte ihn Gustav Adolf, eine von Herzog Bernhard von Weimar eroberte Höhe zu rekognoszieren. Hepburn antwortete, er habe zwar keinen Dienst mehr zu leisten, da der Auftrag aber Gefahr in sich berge, wolle er ihn übernehmen. Nach der Überlieferung nahm Hepburn die Höhe in Augenschein und meldete, dass der Feind von hier mit Vorteil bedroht werden könne. Daraufhin begab sich Gustav Adolf persönlich auf die Anhöhe, worauf Hepburn seinen Degen in die Scheide steckte und zu ihm sagte: „Nun, Sire, ist mein Auftrag erfüllt; von nun an ziehe ich mein Schwerdt nicht mehr für Sie.” Gustav II. Adolf antwortete ihm nicht.[124]
Monro berichtet weiter: „Am 16. August kamen die Verstärkungen, die der Reichskanzler Oxenstierna und Herzog Wilhelm von [Sachsen- BW] Weimar in Sachsen, Hessen und Thüringen zusammengebracht hatten, in Windsheim[125] zusammen. Nachdem sie am 18. August in Herzogenaurach[126] und Bruck,[127] am 21. August in Fürth[128] waren, wo über 1 000 Mann kaiserliche Truppen lagen, die im Handumdrehen verjagt waren und ihren Rückzug in Wallensteins Lager nahmen. Nachdem dies geschehen war, setzten General Baner und Herzog Wilhelm von Weimar den Marsch mit der etwa 30 000 Mann starken Armee durch die Felder in Richtung auf das Dorf Großreuth[129] fort, wo sie sich auf einer Ebene eine halbe Meile vor dem Lager des Feindes in Schlachtordnung aufstellten. Der König marschierte dann mit der Armee aus dem Lager bei Schweinau[130] in Richtung Kleinreuth[131] heraus und stellte sich unverzüglich in Schlachtordnung vor dem Lager des Feindes auf. Die Kaiserlichen jedoch, die nicht bereit waren, sich im Feld sehen zu lassen, hielten sich innerhalb ihrer Verschanzungen und schossen mit ihren Kanonen auf uns. Sie richteten aber keinen Schaden an und töteten nur einen Konstabler und einige Soldaten. In der Erwartung, daß sie sich entschließen könnten, aus dem Lager herauszukommen, unternahmen wir den ganzen Tag über nichts und standen bis zum Abend zur Schlacht bereit. Dann bekam die Infanterie den Befehl, auf Kanonenschußweite an das Lager heranzugehen und Batteriestellungen vor der Front aufzuwerfen, und zwar auf der ganzen Länge, in der unsere Truppen dem feindlichen Lager gegenüberstanden. Wir hoben vom linken bis zum rechten Flügel vor unseren Linien einen Laufgraben aus, der sich von einer Batteriestellung zur anderen erstreckte. Dort wurden die Batterien großer und kleiner Geschütze eingebaut, 72 Kanonen, durch Musketiere und Pikeniere abgesichert, während andere Brigaden bereitstanden, ihnen zu Hilfe zu kommen, wenn es nötig sein sollte. Auch Kavallerie stand in der Nähe bereit, die Infanterie zu unterstützen.
Als der Tag anbrach, wurden die kaiserlichen Generale mit einer Artilleriesalve begrüßt, die sie zu so ungewohnter Zeit aus ihrem Schlaf weckte. Sie brachten sich in ihren Schanzen in Sicherheit, da sie nicht den Mut hatten, ihre Gesichter (II, 148) im Feld zu zeigen. Das Artilleriefeuer dauerte den ganzen Tag. Am Abend nahmen die Kaiserlichen ihre Streitkräfte in die Verschanzungen bei Altenberg[132] zurück, die in diesem Abschnitt sehr stark waren, so daß keine Möglichkeit mehr bestand, ihnen dort mit der Artillerie beizukommen. Der König dachte deshalb, daß er den Feind aus dem Lager heraustreiben könnte, wenn er sich des Berges bei der Alten Veste bemächtigte. So gab er den Befehl, die Batterien in der Nacht aus den Stellungen zu ziehen, und indem er die Armee in Kampfbereitschaft hielt, marschierten wir nachts durch Fürth auf die andere Seite des feindlichen Lagers, in der Absicht, die Alte Veste einzunehmen und den Feind aus dem Lager zu werfen. Nachdem der König Nachricht erhalten hatte, der Feind sei überhaupt abgezogen und habe nur eine Nachhut auf dem Berg zurückgelassen, seinen Abmarsch zu decken, marschierten wir an die Alte Veste heran und stellten uns davor in Schlachtordnung auf, Reiterei, Infanterie und Artillerie. Um 7 Uhr morgens beschloß der König aufgrund einer weiteren nicht gesicherten Information, den Berg ernsthaft anzugreifen.
Herzog Wilhelm von Weimar, zu dieser Zeit Generalleutnant unmittelbar unter dem König, kommandierte die Armee, Bernhard von Weimar die Reiterei, General Baner [der schon in der Nacht vom 31.8. zum 1.9. verwundet worden war; BW] hatte das Kommando über die Infanterie, und Oberst Lennart Torstenson befehligte die Artillerie, während verschiedene andere Kavallerie von Stand angewiesen wurden, sich beim König zur Verfügung zu halten, da er die Schlacht leitete. So standen Graf Nelen [Nils Brahe; BW], ein Schwede, damals Generalmajor der Infanterie, Generalmajor Boëtius, ein Deutscher, und Sir John Hepburn dem König zur Verfügung. Hepburn hatte das Kommando seiner Brigade niedergelegt, und da er nicht mehr im Dienst des Königs stand, hielt er sich nur so bei ihm auf. Generalmajor Rostein war als Stallmeister auch in der Nähe S. M., während Generalmajor Streiff [v. Lauenstein; BW] neben Herzog Bernhard die Reiterei befehligte.
Nachdem die Armee in Schlachtordnung aufgestellt war und die Stabsoffiziere beim König ihre Position eingenommen hatten, begann alsbald die Schlacht. General Baner wurde in den Arm geschossen und ging zurück, auch Generalmajor Rostein wurde getroffen und ging sofort nach hinten. Der König befahl starken Kampfgruppen von Musketieren, die aus allen Brigaden abkommandiert worden waren, unter Führung eines Obersts, eines Oberstleutnants und einer Anzahl befähigter Offiziere niederer Ränge gegen den Berg vorzurücken, um einen Einbruch in die Stellungen des Feindes zu erzielen, die dieser jedoch hartnäckig verteidigte. Der Kampf wurde auf beiden Seiten mit größter Härte geführt. Kaum waren die Sturmgruppen vorgegangen, mußten schon die Verstärkungen vorgezogen und eingesetzt werden, ihnen beizustehen. Der Tod war so häufig unter Offizieren und Mannschaften, daß diejenigen, die verwundet wurden, froh waren, mit dem Leben davongekommen zu sein, denn sie sahen unsere Lage als verzweifelt an, da wir unsere Leute verloren, ohne gegen den Feind voranzukommen, der durch seine Verschanzungen gedeckt war, während wir, Offiziere und Soldaten, wie die Zielscheiben vor ihm standen, auf die man nur zu feuern brauchte, da sie keine Deckung hatten, es sei denn, man bezeichnet den Schatten einiger großer Bäume im Wald als solche. So verloren wir die besten Offiziere und Mannschaften, und man konnte bei diesem Sturm kaum den Kopf heben. Da unsere besten Leute gefallen oder verwundet waren, wurden wir am Ende so schwach, daß die Infanteriebrigaden fast keine mehr Pikeniere hatten, die Fahnen zu schützen, denn die Musketiere waren durch die dauernden (II, 149) scharfen Angriffe zu erschöpft und aufgerieben. Das galt aber nicht nur für die Infanterie, die den Berg angriff, sondern auch für die Truppen an den Flügeln außerhalb des Waldes, wo die Kavallerieverbände beider Seiten sich heftig angriffen, unterstützt durch Dragoner und Musketiere, die als Verstärkung in den Kampf eingriffen.
Um 1 Uhr mittags befahl mir Herzog Wilhelm – es war mein erster Einsatz als Oberst – , am Fuß der Alten Veste das Kommando über eine Sturmgruppe von 500 Musketieren zu übernehmen, da Graf [Johann Jakob; BW] von Thurn getroffen worden war. Ich nahm von meinen Kameraden Abschied und befand mich, als ich auf meinem Posten ankam, im dicksten Durcheinander. Eine Menge Offiziere und Soldaten lagen überall blutend auf dem Boden herum. Als erstes ging ich nach meiner Lagebeurteilung daran, die Soldaten der Kampfgruppe anzuweisen, das Äußerste für unseren eigenen Vorteil, unsere Sicherheit und zum Niederhalten des Feindes zu tun. Ich sah, daß die Feinde von Zeit zu Zeit aus ihren Schanzen mit kleinen Gruppen von Musketieren Ausfälle machten und auf uns feuerten, auch daß sie unsere eigenen Bewegungen ausspähten und sich erst wieder zurückzogen, wenn ihr Pulver verschossen war. Um sie niederzuhalten, legte ich einen Sergeanten mit 24 Musketieren in einen Hinterhalt, sie bei ihrem nächsten Ausfall zu empfangen. Als sie das sahen, kamen sie nicht mehr heraus, bis auf einen Mann, der unsere Bewegungen ausspähte.
Als ich mich zu meiner Verstärkungsgruppe begab, um sie einzuweisen, und dabei stehenblieb, dann wieder weiterging, erkannten mich die Feinde daran wohl als Offizier. So kommandierten sie einen Mann mit einer langen Büchse ab, der von einem Baum aus auf mich zielte und schoß. Die Kugel traf mich auf der linken Seite unmittelbar oberhalb des Hüftknochens,
glücklicherweise aber auf die eiserne Schnalle meines Degengehängs, durchschlug sie, wobei sie plattgedrückt wurde und ihre Wucht verlor. Die Trümmer der Schnalle und die Kugel drangen etwa zwei Inch tief[133] in meinen Körper ein, wo ich sie fand. Ich habe sie nun als Amulett umhängen als Zeichen des Beweises dafür, daß ich damals durch Gottes Fügung mit dem Leben davonkam. Trotz meiner Verwundung und obwohl ich viel Blut verloren hatte, fühlte ich mich kräftig genug, auf meinem Posten bis zum Abend auszuhalten. Dann kam mein Oberstleutnant John Sinclair mit 500 Musketieren, uns abzulösen. Ich brachte aber nur einen geringen Teil meiner Leute zurück, da ich beinahe zweihundert Mann verloren hatte, nicht gerechnet die Offiziere und Soldaten, die verwundet worden waren. Sinclair brachte am nächsten Morgen noch weniger zurück, denn von denen, die nicht getötet oder verwundet worden waren und die Nacht über bleiben mußten, liefen aus bloßer Angst soviele davon, daß zuletzt von seiner ursprünglichen Zahl etwas mehr als 30 Offiziere und Soldaten übrig waren. [...]
Beim Angriff an diesem Tag wurden auf unserer Seite getötet: Generalmajor Boëtius, Generalmajor Zepper, Oberstleutnant Maschien, Rittmeister Moritz von Moltburg, Obristleutnant Wildenstein und verschiedene Offiziere niederer Ränge, dazu über 1 200 Soldaten, auch der Graf [Georg Friedrich; BW] von Erbach. Viele Offiziere waren verletzt, so z. B. der Graf [Kaspar; BW] von Eberstein, der Graf von Thurn, Oberst Burt, und von unseren Landsleuten aus dem Regiment Spence war Hauptmann Traile durch die Kehle geschossen, Hauptmann Vanse vom Regiment des Obersten Monro von Fowlis in die Schulter getroffen. Leonard Torstenson von der Artillerie und Oberst Erik Hand, beide Schweden, waren zusammen mit zwei Oberstleutnanten gefangengenommen worden. Bei diesem Gefecht wurden von unseren Leuten 2 000 Mann verwundet, die dann nach Nürnberg in Pflege gegeben wurden. Die getöteten Offiziere der Kaiserlichen waren: Oberst Jakob Fugger, Oberst Aldobrandini, Oberst [Mario; BW] de Caraffa und über 40 niedere Offiziere, dazu hatten sie 1 200 Soldaten verloren. Herzog Wallenstein und Herzog Bernhard von Weimar wurde das Pferd unter dem Leib erschossen“.[134]
„S. M. nahm dann [19.10.1632; BW] Abschied von unserer Brigade. Der König dankte uns vor der ganzen Armee für unsere bisherigen Dienste, und er drückte mir und Oberstleutnant Musten seine besondere Zuneigung aus. Er sagte, er bedaure, uns zurücklassen zu müssen, jedoch unter Berücksichtigung des langen Marsches, den er nach Sachsen vorhabe, und der Schwäche unserer beiden Regimenter, die durch die Kriegsereignisse und die Feindeinwirkung heruntergekommen seien, habe er aufgrund ihrer früheren Verdienste die besten Musterplätze in Schwaben herausgesucht, um unsere Regimenter bis zu seiner Rückkehr aufzufüllen. Er befahl uns, darauf zu achten, daß alles so ausgeführt würde, dann würden wir auch seine besondere Zuneigung verdienen“.[135]
Hepburn verließ vor dem 3.9.1632 aus nicht näher bekannten Umständen den schwedischen Dienst und war 1633 Kommandeur der schottischen Pontius-Pilatus-Garde im Dienst Richelieus. Er marschierte 1636 nach Zabern,[136] um bei der Verteidigung der Stadt neben den Hauptleuten Macdonald und Geraldin mitzuwirken. Die Stadt wurde hart umkämpft. Bernhard von Sachsen-Weimar versuchte am 9.6. mit aller Macht den Verteidigungsring zu stürmen. Deveroux wird bei der Verteidigung Kühnheit nachgesagt.
Auf Seiten der Angreifer fielen u. a. Graf Jakob Johann von Nassau, und Gustav Adolfs ehemaliger Vertrauter und Bewunderer, Sir Hepburn, mittlerweile Marschall von Frankreich. Am 9.6.1636 wurde er bei der Belagerung Zaberns durch einen Musketenschuss in den Kopf getötet. Bernhard von Sachsen-Weimar wurde verwundet. Trotz aller Gegenwehr musste Obrist Mühlheim die Stadt am 19.7.1636 übergeben, kurz bevor Ferdinand III. zu Besuch erschien.
[1] Vgl. MURDOCH, SSNE ID: 2660.
[2] MURDOCH, SSNE ID: 378.Vgl. die Erwähnungen bei KRÜSSMANN, Ernst von Mansfeld; WEISS, Die Unterstützung Friedrichs V.
[3] Bergen-op-Zoom [West-Brabant].
[4] Fleurus [Bez. Charleroi, Prov. Hennegau].
[5] Mewe [Gniew, Kr. Dirschau]; HHSPr, S. 147.
[6] Danzig [Gdańsk]; HHSPr, S. 29ff.
[7] Calenberg [Kr. Springe]; HHSD II, S. 91ff.
[8] Fernere Relation, Was von dem jüngst bey Rossing nit weit von Calenberg fürubergangen siegreich Treffen und zertrennung der maisten Königl: Dennemärckischen Cavalleria seythero für mehrere Particulariteten einkommen: Danebens. Was massen die fürnemme unnd sehr feste Statt Göttingen … vom Herrn Generaln Grafen von Tylli … dahin bezwungen worden / dass sich die Belägerte endlich den 11. Augusti per accordo ergeben / und die Statt dem Grafen von Tylli uberantwortet haben; Auß einem Schreiben datirt zu Göttingen / den 12. August. Anno 1626.
[9] Pattensen [Kr. Springe]; HHSD II, S. 376f.
[10] Vgl. LAHRKAMP, Everhard Wassenberg.
[11] WASSENBERG, Florus, S. 106f. Vgl. den ausführlichen Bericht Des Fours’ bei HEILMANN, Kriegswesen, S. 275ff.
[12] Bei RODE, Kriegsgeschichte Bd. 1, S. 40, als Obristleutnant Leo Freitag erwähnt. Vgl. OMPTEDA, Die von Kronberg, S. 515f.: “Das Cronbergische Regiment hat, ohne die Nachhut abzuwarten, mit 5 Kompagnien Kürassiere gegen 14 feindliche den Angriff gethan mit solcher Furie, dass die Dänemarkische bald hernach ganz in die Flucht geschlagen wurden. [...] Die Obersten Erwitte, Kronenberg und Schönberg drangen auf sie eskadronsweise ein ohne einen Schuss zu thun, und niemals kein Schermetzrin oder Langrohr gebraucht. Der Anprall war so heftig, dass Freund und Feind längere Zeit unter einander gemischt blieben. Die Dänemarkischen hielten sich tapfer. Der Feind ist so fest gewesen, dasz die Pistolen einander an das Haupt gehalten; die Dänen wandten sich dreimal zum Angriffe, aber jedesmal vergebens. Erst nach drei Stunden wichen sie und wurden bis über die Leine verfolgt. Sie liessen 500 Tote auf der Wahlstatt. Die Kaiserlichen (Ligistischen) verdankten den Sieg ohne Zweifel der Fürbitte der heil. Jungfrau Maria und des heil. Franziskus, welcher Name in dieser Schlacht das Wort gewesen. Sie eroberten 6 Cornet und 15 Fähnderstangen (Kompagniefähnlein der Arkebusiere und Dragoner); sie selbst hatten ebenfalls nicht unbedeutend gelitten. Dem kronbergischen Regiment fehlten 100 Pferde. Dafür hatte ihr Oberst mit eigener Hand den dänischen Obersten Leo Freitag Cornet erobert, der dabei blieb. Es war vorher aufgerufen: kein Quartier zu geben“.
[13] Hannover; HHSD II, S. 197ff.
[14] Göttingen; HHSD II, S. 178ff
[15] Alfeld; HHSD II, S. 5f.
[16] Escherde: Groß und Klein Escherde, Ortsteile der Gemeinde Nordstemmen [LK Hildesheim].
[17] Erichsburg [Gem. Hunnesrück, Kr. Einbeck]; HHSD II, S. 141.
[18] Poppenburg [Kr. Alfeld]; HHSD II, S. 384.
[19] Hildesheim; HHSD II, S. 228ff.
[20] JÜRGENS, Chronik, S. 420f. Jürgens datiert nach dem alten Stil.
[21] Sarstedt [Kr. Hildesheim-Marienburg]; HHSD II, S. 410f.
[22] SCHLOTTER, Acta, S. 12f.
[23] Nach LIECHTENSTEIN, Schlacht, musste ein Kürassier mit einem 16 „Palmen” [dänisches Maß: 8, 86 cm] hohen Pferd, Degen u. Pistolen antreten. Der Kürass kostete ihn 15 Rt. Er durfte ein kleineres Gepäckpferd u. einen Jungen mitbringen. Der Arkebusier hatte ebenfalls Pferd, Degen u. Pistolen mitzubringen, durfte aber ein 2. Pferd nur halten, wenn er v. Adel war. Für Brust- u. Rückenschild musste er 11 Rt. zahlen. Der Infanterist brachte den Degen mit u. ließ sich für das gelieferte Gewehr einen Monatssold im ersten halben Jahr seines Dienstes abziehen. Bei der Auflösung des Regiments erhielten die Soldaten sämtliche Waffen mit einem Drittel des Ankaufspreises vergütet, falls der Infanterist noch nicht 6 Monate, der Kavallerist noch nicht 10 Monate gedient hatte; andernfalls mussten sie die Waffen ohne jede Vergütung abliefern. Der Kürassier erhielt für sich u. seinen Jungen tgl. 2 Pfd. Fleisch, 2 Pfd. Brot, 1/8 Pfd. Butter oder Käse u. 3 „Pott” [1 Pott = 4 Glas = 0, 96 Liter] Bier. Arkebusier u. Infanterist bekamen die Hälfte. Die tägliche Ration betrug 12 Pfd. Heu, Gerste oder Hafer nach den Vorräten. An das Kommissariat musste der Kürassier für Portion u. Ration mtl. 7 Rt., an den Wirt im eigenen oder kontribuierenden Land musste der Kürassier 5, der Unteroffizier 4, der Sergeant 3, Arkebusier u. Infanterist 2 1/2 Rt. zahlen. Im besetzten Land, das keine Kontributionen aufbrachte, wurde ohne Bezahlung requiriert. Ein Teil des Handgeldes wurde bis zum Abschied zurückbehalten, um Desertionen zu verhüten, beim Tode wurde der Teil an die Erben ausbezahlt. Kinder u. Witwen bezogen einen sechsmonatlichen Sold.
[24] WENDT, Geschichte, S. 406.
[25] Marienburg [Malbork, Kr. Marienburg]; HHSPr, S. 128ff.
[26] Rügenwalde [Darlowo, Kr. Schlawe]; HHSD XII, S. 262ff.
[27] MAHR, Monro, S. 93.
[28] Kolberg [Kolobrzeg]; HHSD XII, S. 220ff.
[29] Gartz a. d. Oder [Kr. Randow]; HHSD XII, S. 185ff.
[30] Greifenhagen [Gryfino]; HHSD XII, S. 193f.
[31] Schivelbein [´Swidwin; Kr. Belgard]; HHSD XII, S. 268f.
[32] Stettin [Szczecin]; HHSD XII, 280ff.
[33] MAHR, Monro, S. 95f. Monro datiert nach dem alten Stil.
[34] Gollnow [Goleniów, Kr. Naugard]; HHSD XII, S. 190f.
[35] MAHR, Monro, S. 97f.
[36] Ruppin [Land u. Kr.]; HHSD X, S. 343f.
[37] Friedland [Mieroszów, Kr. Waldenburg], HHSSchl, 109f.
[38] Schwedt [Kr. Angermünde/Stadtkr.]; HHSD X, 351ff.
[39] Löcknitz [Landkreis Uecker-Randow; Mecklenburg-Vorpommern].
[40] MAHR, Monro, S. 106f.; Frankfurt a. d. Oder [Stadtkr.]; HHSD X, S. 177ff.
[41] Landsberg [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, 446ff.
[42] Neubrandenburg [Kr. Neubrandenburg]; HHSD XII, S. 69ff. Vgl. dazu die 1631 gedruckten Flugschrift „Truculenta Expugnatio Sanguineolentium Excidium Neobrandenburgicum“; BOLL, Chronik der Vorstadt Neubrandenburg.
[43] Glogau [Glogów]; HHSSchl, 127ff.
[44] Lützen [Kr. Merseburg/Weißenfels]; HHSD XI, 286f.
[45] MAHR, Monro, S. 108ff.
[46] Landsberg/Warthe [Gorzów Wielkopolski, Brandenburg, h. Polen]; HHSD X, S. 446ff.
[47] MAHR, Monro, S. 115f.
[48] Werben [Kr. Osterburg]; HHSD XI, S. 492f.
[49] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[50] Rathenow [Stadtkr. Rathenow/Kr. Rathenow]; HHSD X, S. 333f.
[51] Wittenberg; HHSD XI, S. 504ff.
[52] Havelberg [Kr. Westprignitz/Havelberg]; HHSD X, S. 217ff.
[53] MAHR, Monro, S. 130f.
[54] Breitenfeld [Kr. Leipzig]; HHSD VIII, S. 38f.
[55] Bei den finnischen Verbänden wäre zu differenzieren zwischen Finnländern u. Finnlandschweden (Soumen Ruotsalaiset), Deutschen in Finnland; dazu kamen noch Schotten, allerdings in geringer Anzahl; v. diesen hagapells [nach hakkaa päälle: hau drauf !] genannt. Trotz des Anteils an ausländischen Söldnern (ca. 85 %; nach GEYSO, Beiträge II, S. 150, Anm., soll Banérs Armee 1625 bereits aus über 90 % Nichtschweden bestanden haben) als “schwedisch-finnische Armee” bezeichnet. Die Unterscheidung zwischen der “Royal-Armee”, die v. Gustav II. Adolf selbst geführt wurde, u. den v. den Feldmarschall seiner Konföderierten geführten bastanten Armeen erscheint angesichts der Operationen der letzteren im Niedersächsischen Reichskreis überflüssig.
[56] Leipzig; HHSD VIII, S. 178ff.
[57] MAHR, Monro, S. 134f.
[58] Würzburg; HHSD VII, S. 837ff.
[59] Bamberg; HHSD VII, S. 66ff.
[60] Bad Königshofen im Grabfeld [Stadt Bad Königshofen i. Grabfeld]; HHSD VII, S. 368.
[61] Schweinfurt; HHSD VII, S. 686ff.
[62] Schmalkalden [Kr. Schmalkalden]; HHSD IX, S. 387ff.
[63] Bad Neustadt/Saale [LK Rhön-Grabfeld], HHSD VII, S. 59f.
[64] Johann Jakob Graf von Thurn.
[65] John Hepburn.
[66] Johann Vitzthum von Eckstädt.
[67] Johann Jost von Rehn.
[68] Robert Monro.
[69] Hans Wilhelm von Efferen, genannt Hall; Obrist.
[70] Patrick Ruthven.
[71] Georg Wulf von Wildenstein.
[72] WAGNER, Pforr, S. 108.
[73] Münnerstadt [LK Bad Kissingen]; HHSD VII, S. 485ff.
[74] Gemünden a. Main [LK Main-Spessart]; HHSD VII, S. 232f.
[75] Karlstadt [LK Main-Spessart]; HHSD VII, S. 343ff.
[76] Meiningen [Kr. Meiningen]; HHSD IX, S. 269ff.
[77] Mellrichstadt [LK Rhön-Grabfeld]; HHSD VII, S. 438f.
[78] Hammelburg [LK Bad Kissingen]; HHSD VII, S. 268ff.
[79] MAHR, Monro, S. 146f.
[80] Ochsenfurt [LK Würzburg]; HHSD VII, S. 557.
[81] 1 Meile = 7, 420 km.
[82] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[83] Bad Windsheim [LK Uffenheim]; HHSD VII, S. 63f.
[84] MAHR, Monro, S. 150ff.
[85] Oppenheim [Kr. Mainz]; HHSD V, S. 279ff.; vgl. JUNKELMANN, Gustav Adolf, S. 370ff.
[86] MAHR, Monro, S. 156f.
[87] Mainz; HHSD V, S. 214ff.
[88] Stockstadt a. Rhein; unter Dreieichenhain [Kr. Offenbach], S. 94.
[89] Nierstein [Kr. Mainz]; HHSD V, S. 267f.
[90] Worms; HHSD V, S. 410ff.
[91] Frankenthal, HHSD V, S. 100ff.
[92] Vgl. demnächst BRENDLE, Der Reichserzkanzler.
[93] Koblenz; HHSD V, S. 178ff.
[94] MAHR, Monro, S. 158f.
[95] Donauwörth [LK Donau-Ries]; HHSD VII, S. 147ff.
[96] MAHR, Monro, S. 166f.
[97] Moosburg [LK Freising]; HHSD VII, S. 461f.
[98] Landshut; HHSD VII, S. 386ff.
[99] MAHR, Monro, S. 173.
[100] Isareck, heute Ortsteil von Wang [LK Freising].
[101] Mainburg [LK Kelheim]; HHSD VII, S. 422f.
[102] Hagrain, heute Ortsteil von Landshut.
[103] Achdorf, heute Ortsteil von Landshut.
[104] Berg, heute Ortsteil von Landshut.
[105] 1 geographische Meile = 7, 420 km.
[106] Piflas, heute Ortsteil von Ergolding [LK Landshut].
[107] EBERMEIER, Landshut, S. 33ff.
[108] EBERMEIER, Landshut, S. 42.
[109] EBERMEIER, Landshut, S. 41.
[110] EBERMEIER, Landshut, S. 47.
[111] Freising; HHSD VII, S. 209ff.
[112] MAHR, Monro, S. 174ff.
[113] Nürnberg; HHSD VII, S. 530ff.
[114] Fürth; HHSD VII, S. 219ff.
[115] Lauf (Pegnitz) [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 393.
[116] Hersbruck [LK Nürnberger Land]; HHSD VII, S. 289ff.
[117] Sulzbach-Rosenberg [LK Sulzbach-Rosenberg]; HHSD VII, S. 728ff.
[118] Hartmannshof, heute Ortsteil von Pommelsbrunn [LK Nürnberger Land].
[119] Amberg; HHSD VII, S. 20ff.
[120] MAHR, Monro, S. 178.
[121] SODEN, Gustaph Adolph Bd. 1, S. 384.
[122] Alte Veste [Gem. Zirndorf LK Fürth]; HHSD VII, S. 14.
[123] Zirndorf [LK Fürth].
[124] Vgl. auch BREZINSKI, Lützen, S. 23, Anm. 9.
[125] Bad Windsheim [LK Neustadt/Aisch-Bad Windsheim]; HHSD VII, S. 63f.
[126] Herzogenaurach [LK Erlangen-Höchstadt]; HHSD VII, S. 291.
[127] Bruck [LK Erlangen].
[128] Fürth; HHSD VII, S. 219ff.
[129] Großreuth hinter der Veste, heute Stadtteil von Nürnberg.
[130] Schweinau, heute Stadtteil von Nürnberg.
[131] Kleinreuth hinter der Veste, heute Stadtteil von Nürnberg.
[132] Altenberg, heute Stadtteil von Oberasbach [LK Fürth].
[133] 1 Inch = 2, 54 cm.
[134] MAHR, Monro, S. 184ff.
[135] MAHR, Monro, S. 194.
[136] Zabern [Saverne; Elsass, heute Frankreich, Dép. Bas-Rhin].
Quelle: http://www.30jaehrigerkrieg.de/hepburn-of-athelstaneford-sir-john/